Bayerischer Jugendring

Asylkompromiss – Bedürfnisse junger Menschen ignoriert

Junge Menschen müssen bestmöglich unterstützt werden. Der Bayerische Jugendring weist darauf hin, dass sich insbesondere durch den jüngsten Kompromiss der EU-Innenminister:innen die Situation von minderjährigen Schutzsuchenden über 12 Jahre verschlechtert, da diese nun ebenfalls in den entsprechenden Lagern untergebracht werden sollen.

07.07.2023

Aus kinder- und jugendhilferechtlicher Sicht lehnt der BJR die derzeit verhandelte gemeinsame Lösung zur Asylregelung ab und fordert, dass begleitete und unbegleitete junge Menschen unter 18 Jahren sowie Familien vom vorgeschlagenen Grenzverfahren ausgenommen werden und ein jugendgerechtes Verfahren erhalten.

BJR-Präsident Philipp Seitz: 

„Es sind vor allem junge Menschen unter 18 Jahre, die bei uns Schutz suchen vor Kriegen, Katastrophen oder Verfolgung. Das bedeutet für sie, dass sie ihre Jugend in einem für sie fremden Land verbringen und es ist damit umso wichtiger, sie willkommen zu heißen und für sie einen Ort der Beteiligung und des Engagements zu schaffen. Daher setzen wir uns für eine menschenfreundliche Migrations- und Integrationspolitik ein.“

Der BJR lehnt die illegalen Pushbacks und Asylverfahren an den EU-Außengrenzen sowie die Absenkung der Altersgrenze auf 12 Jahre für die Unterbringung in den Lagern an den EU-Außengrenzen ab.

Projekt ju&mi – Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft

Durch unterschiedliche Aktionsprogramme setzt sich der BJR seit 2015 für ein solidarisches, faires und inklusives Miteinander in der Migrationsgesellschaft ein. Aktuell werden Haupt- und Ehrenamtliche im Projekt ju&mi – Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft darin bestärkt, ihre Organisationen und Angebote vielfaltssensibel zu gestalten, Hürden für junge Menschen mit Flucht- und Migrationsbiografien abzubauen und Haltung gegen Rassismus und Diskriminierung zu zeigen. Dank der Förderung durch das Bayerische Jugendministerium unterstützt der BJR junge Aktive dabei, sich selbst zu organisieren und selbstbewusst für die eigenen Interessen einzustehen. Statt das Augenmerk auf Abgrenzung und Abschottung zu legen, sollte die deutsche und europäische Außenpolitik gemeinsame Werte betonen und Menschen auf der Flucht Schutz gewähren,  betont Seitz. Er sagt weiterhin: „Die humanitäre Katastrophe, die sich tagtäglich im Mittelmeer abspielt, ist eine Schande für Europa. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen und dürfen geflüchtete Menschen nicht im Stich lassen, die ihr Leben auf der Suche nach Frieden, Freiheit und einer Perspektive riskieren.“

Hintergründe

Quelle: Bayerischer Jugendring (BJR) vom 19.06.2023

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