Flucht und Migration
Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. will Kinder aus Migrantenfamilien vor Vergiftungen schützen
Das neue Projekt "Achtung: Giftig!" der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. zielt darauf ab, den Schutz von Kindern aus Migrantenfamilien vor Vergiftungen zu verbessern.
29.11.2011
Das zweijährige Projekt, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt wird, basiert auf verschiedenen Informations- und Gesprächsangeboten für Migrantinnen und Migranten. Das Projekt startet mit der Präsentation der zweisprachigen Plakatserie "Achtung: Giftig!". Die Plakate wurden mit Unterstützung von Bonner Frauen aus dem Internationalen Zentrum der AWO entwickelt. So geben die Poster in verständlicher Weise in den Sprachen Deutsch-Russisch, Deutsch-Arabisch, Deutsch-Türkisch, Deutsch-Serbokroatisch und Deutsch-Persisch Sicherheitstipps und Hinweise für die Handhabung von gefährlichen Stoffen im Haushalt.
Eine Bestandsaufnahme der BAG ergab, dass nur ein geringer Anteil der Informationsangebote über Vergiftungen auf Migrantinnen und Migranten zugeschnitten ist. Dabei besteht dringend Handlungsbedarf: Auf Grundlage der Meldungen bei den Giftinformationszentren schätzt die BAG, dass in Deutschland jährlich etwa 19.000 Kinder aufgrund von Vergiftungen behandelt werden müssen. Studienergebnisse zeigen, dass kleine Jungen mit Migrationshintergrund häufiger unfallbedingte Verletzungen erleiden als ohne Migrationshintergrund. Neben Stürzen stellen Vergiftungen ein hohes Risiko für Kleinkinder dar. Hauptursachen von Vergiftungen im Kindesalter sind Haushaltschemikalien und Medikamente.
In der ersten Projektphase veranstaltete die BAG Müttertreffs mit Migrantinnen, um gemeinsam Aufklärungsstrategien zur Vergiftungsprävention zu entwickeln. Es ging zum Beispiel um die richtige Lagerung von Arznei- und Reinigungsmitteln, Gefahrensymbole und die Arbeit der Vergiftungszentralen. Für Kinder wird es ein zweisprachiges Bilderbuch mit dem Titel ,,Tomi und Mila dem Gift auf der Spur" geben. Während der Projektlaufzeit sollen die Informationsangebote und Spielmaterialien weiter entwickelt und mithilfe von Elterntreffs in Bonn und Berlin erprobt werden.
Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
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