Gemeinsame Erklärung

Lasst uns mehr junge Menschen in das nächste Europäische Parlament bringen!

Auf 365 Tage verteilt ist der 10. Januar der letzte Tag, an dem junge Menschen in den Parlamenten der Welt vertreten sind. Das Europäische Jugendforum und die Jugendorganisationen der europäischen Parteien fordern mehr junge Parlamentarier*innen, um die Herausforderungen der jungen Menschen von heute besser zu bewältigen.

23.01.2024

50 % der Weltbevölkerung ist unter 30 Jahre alt- aber nur 2,91 % der Parlamentarier*innen sind weltweit unter 30 Jahren. Im Europäischen Parlament sieht es nicht besser aus. Nur noch zwei Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) sind unter 30 Jahre alt. Das sind nur 0,28 % aller MdEP - viel weniger als im weltweiten Durchschnitt.

Damit die Europäische Union die Herausforderungen der jungen Menschen von heute bewältigen kann, werden mehr junge Kandidaten und eine Vertretung der Jugend benötigt. Junge Menschen, haben das Talent, die Erfahrung, die Ideen, die Vision und die Energie, um brillante Europaabgeordnete zu sein. Sie sind auf den Straßen, in den Schulen, an den Universitäten und an ihren Arbeitsplätzen und kämpfen jeden Tag für ihre Rechte. Sie verdienen es, am Tisch der Entscheidungsträger zu sitzen. Die Aufnahme junger Menschen in die Wahllisten sollte keine symbolische Übung sein, um eine Quote zu erfüllen.

In einer florierenden Demokratie ist es unerlässlich, dass sich alle gesellschaftlichen Gruppen aktiv an der Politik beteiligen, um die Legitimität der getroffenen Entscheidungen zu gewährleisten. Die derzeitigen politischen Strukturen könnten jedoch die Bemühungen um die Wertschätzung junger Kandidat*innen verstärken, insbesondere derjenigen, die von Diskriminierung oder Prekarität betroffen sind. Dies führt zu einer geringeren Beteiligung junger Menschen, da ihnen die Verantwortung für Entscheidungen und den Entscheidungsprozess fehlt.

Angesichts des Mangels an jungen Menschen in Machtpositionen sollte die Beteiligung junger Menschen an Entscheidungsprozessen auch auf andere Weise erleichtert werden. Zum ersten Mal werden deutsche und belgische 16-Jährige zusammen mit Jugendlichen aus Malta und Österreich an den kommenden Wahlen teilnehmen können. Dies ist eine großartige Nachricht für die Jugendbeteiligung, führt jedoch zu einer Diskriminierung der anderen 16-jährigen Europäer*innen, die nicht wählen dürfen.

Aus diesem Grund rufen das Europäische Jugendforum und die Jugendorganisationen der europäischen Parteien aus dem gesamten politischen Spektrum diese dazu auf:

  • junge Kandidat*innen für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni dieses Jahres auszuwählen - auf wählbaren Plätzen

  • eine Verpflichtung zur Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre in ihre Wahlprogramme aufzunehmen

  • ihre Wahlkampfanstrengungen auf Erstwähler und junge Menschen zu konzentrieren, insbesondere auf solche aus weniger stark vertretenen Gruppierungen

  • junge Talente innerhalb der Partei auszubilden und in sie zu investieren, damit sie auf künftige Wahlen vorbereitet sind, und die Finanzierung der politischen Jugendorganisationen der Partei sicherzustellen.

  • Die Wahlen zum Europäischen Parlament sind eine Chance, die Stimmen junger Menschen in den Mittelpunkt unserer Demokratie zu rücken und den Anteil junger Abgeordneter zu erhöhen.

Weitere Informationen:

Das ausführliche gemeinsame Statement auf Englisch (PDF:354KB)

#NoSayDay:

Auf 365 Tage verteilt ist der 10. Januar der letzte Tag, an dem junge Menschen in den Parlamenten der Welt vertreten sind. Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen diesen Tag zum #NoSayDay erklärt.

Quelle: european youth forum vom 10.01.2024 

Redaktion: Kathrin Stopp

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