Forderung des BDKJ

Grundrecht auf Mobilität – aber klimaneutral

Der Hauptausschuss des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat auf seiner Sitzung in Kassel ein Umdenken in der Klimapolitik gefordert. Gemeinsam mit seinen Jugendverbänden fordert der BDKJ „Mobilität klimaneutral zu gestalten“. Hintergrund ist, dass insbesondere der Mobilitätssektor die Ziele des Bundesklimaschutzgesetzes verfehlt.

16.10.2023

Die katholische Jugend zieht mit ihrem Beschluss „Klimagerechtigkeit in der Mobilitätswende“ (PDF: 111 KB) eine ernüchternde Bilanz zur deutschen Klimapolitik:

„Obwohl die Auswirkungen der Klimakrise auf der ganzen Welt spürbar sind, zeichnen sich trotzdem keine nennenswerten Fortschritte in der deutschen Klimapolitik ab. Der ‚Expertenrat für Klimafragen‘ hat bestätigt, dass das von der Bundesregierung vorgelegte Klimaschutzprogramm nicht ausreicht, um die deutschen Klimaziele bis 2030 zu erreichen.“

Besonders der Mobilitätssektor hinkt hinterher. Der Beschluss kritisiert, dass Verkehr der einzige Sektor ist, der die im Bundesklimaschutzgesetz festgelegten Einsparungsziele nicht nur verfehlt, sondern dessen Emissionen sogar gegenüber 2022 zulegen.

Katholische Jugend fordert Grundrecht auf Mobilität – aber klimaneutral

„Mobilität bedeutet gesellschaftliche Teilhabe und muss deshalb als Grundrecht behandelt werden“, betont Mitantragssteller Dominik Herff, Diözesanvorsitzender des BDKJ im Bistum Aachen. „Gleichzeitig ist der Individualverkehr für einen großen Teil der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, welche im Sinne einer klimafreundlichen Zukunft unbedingt verringert werden müssen.“

Der Beschluss des BDKJ-Hauptausschusses vom 23. September macht die Prioritäten der Verkehrsplanung aus Sicht des BDKJs und seiner Jugendverbände deutlich: „Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sowie der ÖPNV zuerst, erst dann folgt der motorisierte Individualverkehr. Städte sind für Menschen da und nicht für PKW.“

Hauptausschussmitglied Jannis Fughe, Bundesvorsitzender der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), fordert:

„Der Öffentliche Personenverkehr sowie das Fuß- und Radwegenetz müssen verstärkt ausgebaut werden, um diese Formen der Mobilität zu einer echten Alternative zum Automobilverkehr zu machen. Dabei sind diese Angebote insbesondere in ländlichen Räumen massiv zu fördern und auszubauen. Es ist daher erforderlich, dass der Fern- wie auch Nahverkehr per Bahn zügig ausgebaut und ein kostengünstiges, schnelles und zuverlässiges Angebot geschaffen wird.“

Bundesregierung muss dringend handeln!

„Die Bundesregierung muss dringend handeln. Daher schlagen wir eine Reihe von Maßnahmen vor, um die notwendige Mobilitätswende zu beschleunigen, kinder- und jugendgerecht und vor allem klimaneutral zu gestalten“, verdeutlicht BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun.

Der BDKJ fordert auch innerhalb der Kirchen mehr Engagement. „Kirchliche Akteure müssen mit positivem Beispiel vorangehen. Beispielsweise durch eine stärkere Förderung von klimafreundlicher Mobilität bei Dienstwagen und Dienstreisen.“

BDKJ will treibhausneutraler Jugendverband werden

„Der BDKJ und seine Mitgliedsverbände haben sich bereits bei der Hauptversammlung 2021 verpflichtet, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Wir haben seitdem erste Schritte für eine emmissionsarme Mobilität getan und wollen die Maßnahmen für einen treibhausneutralen Jugendverband intensivieren“, kündigt BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun an.

Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vom 23.09.2023

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Dieser Artikel wurde vom Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am 23.09.2023 erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

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