Kinderbetreuung
GEW fordert bessere Arbeitsbedingungen für Kita- und Ganztags-Beschäftigte
Im Rahmen des „Aktionstag der Kinderbetreuung“ am 9. Mai 2022 in Frankfurt a.M. fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) substanzielle Verbesserungen und Entlastung für alle Beschäftigten in Kitas, im Ganztag und in den anderen Berufen des Sozial- und Erziehungsdienstes. Besonders in Anbetracht des Fachkräftemangels und der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie müssen gerade diese Berufe attraktiver gestaltet werden. Durch bessere Arbeitsbedingungen, höhere Entlohnung und Wertschätzung. Die GEW nimmt die Arbeitgeber in die Verantwortung.
13.05.2022
Bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung der Beschäftigten
Die GEW macht sich dafür stark, die Arbeit der Beschäftigten an den Kitas, im Ganztag und in den anderen Berufen des Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) substanziell aufzuwerten. Zudem müsse diese Berufsgruppe spürbar entlastet werden. Ergebnis der aktuellen Tarifverhandlungen für die SuE-Berufe in den Kommunen müssen bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung der Beschäftigten sein, betont Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit auf dem „Aktionstag der Kinderbetreuung“ am 9. Mai in Frankfurt a.M. Die Verantwortung diese Schritte zu gehen liege beim Arbeitgeber, so Siebernik. „Die Kolleginnen und Kollegen sichern täglich das Grundrecht der Kinder auf Bildung, Erziehung und Betreuung. Sie leisten damit einen elementaren Beitrag für eine demokratische und offene Gesellschaft. Die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen hat große Bedeutung für Kinder, Eltern und unsere Gesellschaft.“
Corona-Pandemie und Fachkräftemangel stellen Beschäftigte vor Herausforderungen
„Die Bildung, Erziehung und Betreuung in den Kitas und im Ganztag spielt für die Entwicklung der Kinder eine entscheidende Rolle. Hier wird der Grundstein für den weiteren Lebensweg gelegt“, betonte Siebernik. Allerdings seien die Beschäftigten nach den kräftezehrenden Herausforderungen der vergangenen Jahre insbesondere während der Corona-Pandemie und mit Blick auf den dramatischen Fachkräftemangels ausgelaugt. Die Ergebnisse der Corona-Kita-Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zeigten einen Höchstwert an Unmut unter den Kolleginnen und Kollegen.
„Es mangelt an Personal und Nachwuchs, die Arbeitsbedingungen stimmen schon längst nicht mehr, zudem fehlt die gesellschaftliche Anerkennung. Das ist für die Kolleginnen, Kollegen und die Kinder nicht mehr akzeptabel. Die schlechte Botschaft: Wenn jetzt nicht radikal umgesteuert wird, spitzt sich die Situation in den nächsten zehn Jahren insbesondere in den westlichen Bundesländern noch weiter zu“, unterstrich die GEW-Expertin.
Das zeigten Berechnungen zu Bedarfen und Personalressourcen vor dem Hintergrund der zu erwartenden demographischen Entwicklung.
Um die SuE-Berufe wieder attraktiver zu gestalten, ist es dringend notwendig, dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaften in der dritten Verhandlungsrunde Mitte Mai darauf verständigen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Beschäftigten zu entlasten, mahnte Siebernik. „Die Herausforderungen lassen sich nicht aussitzen. Die Arbeitgeber müssen entschlossen in die frühe Bildung und die kommunale Grundversorgung investieren. Wenn sich die Arbeitgeber weiter aus ihrer Verantwortung herausstehlen, ist das für viele Regionen Deutschlands eine Bankrotterklärung“, stellte Siebernik fest.
Hintergründe zum Aktionstag der Kinderbetreuung
Dieses Jahr fand der Aktionstag der Kinderbetreuung am 9. Mai statt. Er wurde 2012 ins Leben gerufen und wird seit 2017 von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung koordiniert. Der Aktionstag findet immer einen Tag nach dem Muttertag statt, um die Arbeit der Kolleginnen im Bereich der Erziehung und Bildung in den Blick zu nehmen.
Die Tarifverhandlungen für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst haben am 25. Februar begonnen. Die dritte Runde ist für den 16./17. Mai in Potsdam terminiert. Ver.di führt die Verhandlungen für die Gewerkschaften mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom 09.05.2022
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