Freiwilliges Engagement

Aktuelle Debatten und Reformen

Anstehende politische Entwicklungen

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFSJ) plant den Ausbau der Freiwilligendienste. Das neue Konzept umfasst die Schaffung eines Dachs „Jugendfreiwilligenjahr“, unter dem die bestehenden Freiwilligendienste weiterentwickelt werden sollen. Jugendliche (unter 27) sollen einen Rechtsanspruch auf eine geförderte Freiwilligendienst-Vereinbarung bekommen. Die finanziellen Rahmenbedingungen sollen verbessert werden, zum Beispiel durch die Zahlung eines Zuschusses zur Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr und die Einführung eines einheitlichen Freiwilligengelds von 402 Euro. Zudem soll der Freiwilligendienst für Menschen mit besonderen Lebensumständen, Behinderungen und anderen schwierigen Voraussetzungen verbessert werden. Schließlich soll auch die Anerkennung des Freiwilligendienstes gestärkt werden. Zur Umsetzung des Konzepts „Jugendfreiwilligenjahr“ würden maximal rund eine Milliarde Euro pro Jahr benötigt.

Das BMFSFJ strebt zudem eine Gesetzesänderung an, die Jugendlichen unter 27 Jahren die Möglichkeit eröffnet, ihren Freiwilligendienst in Teilzeit zu absolvieren. Am 14. März 2019 wurde dazu im Bundestag in 1. Lesung beraten. Der Gesetzesentwurf sieht eine Änderung des Bundesfreiwilligendienstgesetzes und des Jugendfreiwilligendienstgesetzes vor. Die Möglichkeit eines Freiwilligendienstes in Teilzeit soll vor allem junge Menschen mit familiären, pflegerischen oder erzieherischen Verpflichtungen entgegenkommen oder Personen, die neben ihrem Freiwilligendienst an einer Bildungs- oder Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen.

Laufende Diskussionen

Am 7. April 2020 wurde durch das BMFSFJ die Online-Plattform „Freiwillige helfen jetzt“ freigeschaltet. Damit reagiert das BMFSFJ auf die Tatsache, dass durch die Corona-Pandemie viele Freiwillige nicht in ihren Einsatzstellen tätig sein können. Die Online-Plattform vernetzt junge Freiwillige mit gemeinwohlorientierten Einrichtungen, in denen aktuell Hilfe benötigt wird. Die Situation der jungen Menschen in Freiwilligendiensten in Zeiten der Corona-Pandemie legt die Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN hin dar.                                                      

2019 wurde das 2015 gestartete Modellprojekt „FSJdigital“ auf die Jugendfreiwilligendienste Freiwilliges Soziales Jahr und Internationaler Jugendfreiwilligendienst sowie den Bundesfreiwilligendienst ausgeweitet. Ziel ist, digitales Wissen von Jugendlichen im Rahmen ihres Freiwilligendienstes für die gemeinnützigen Einrichtungen zu nutzen. Zwei Projekte werden in diesem Zuge gefördert: die Fortbildungsreihe „#freiwillig+digital“ sowie eine Netzwerkstelle „netzwärts – für Medienbildung im Freiwilligendienst“.

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat ein Positionspapier (April 2018) (PDF 145 KB) verabschiedet, das Herausforderungen und Impulse für die Zuordnung von Fort- und Weiterbildungsangeboten der Kinder- und Jugendhilfe und dort erworbenen non-formalen Kompetenzen in den Deutschen Qualifikationsrahmen benennt.

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Dieser Artikel wurde auf www.youthwiki.eu in englischer Sprache erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

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