Austausch

Podiumsdiskussion "Die Revolution missbraucht ihre Kinder"

Seit die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule bekannt wurden, ist das Vertrauen erschüttert: Wie konnte die Erziehung zu freien Menschen in schwerste Verletzungen der Menschenwürde münden? Der Journalist Christian Füller hat für sein neues Buch Dokumente und Zusammenhänge recherchiert, die den sexuellen Missbrauch Minderjähriger im Licht einer langen Tradition erscheinen lassen. Vom Wandervogel über die Reformpädagogik (mit der Berufung auf die griechische Antike) und die "sexuelle Befreiung" der 68er lässt sich bis in unsere Tage, wo das Internet eine neue Gefahr darstellt, verfolgen, wie Pädosexuelle immer wieder Schutzraum und Rechtfertigung für Übergriffe auf Kinder und Jugendliche suchten und fanden.

Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Buches von Christian Füller „Die Revolution missbraucht ihre Kinder. Sexuelle Gewalt in deutschen Protestbewegungen“ laden Jugendbildungsstätte und Arbeitskreis „Schatten der Jugendbewegung“ am Freitag, 20. März, um 16 Uhr zu einer von Holger Specht moderierten Podiumsdiskussion mit Christian Füller, Prof. Meike Sophia Baader, Jochen Weidenbusch, Thomas Mennig und Tilman Jens ein.

Podium:

Christian Füller / Journalist, Politologe und Autor aus Berlin

Christian Füller schreibt u.a. für die FAS, Spiegel Online, Freitag, Cicero und betreibt den Blog ‚pisaversteher’. 2011 untersuchte er mit seinem Buch „Sündenfall. Wie die Reformschule ihre Ideale missbrauchte“ die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule und referierte im gleichen Jahr zum Thema „Sexualisierte Gewalt in jugendbewegten Gruppen“ im Rahmen der „Meißnernacht“ auf Burg Ludwigstein.

Tilman Jens / Journalist und Autor aus Frankfurt

Als ehemaliger Schüler der Odenwaldschule und Mitglied des Trägervereins veröffentlichte Tilman Jens 2011 seine Sicht auf die Missbrauchsfälle mit dem Buch „Freiwild – ein Lehrstück von Opfern und Tätern“. Aus diesem Buch las er 2013 im Rahmen des 100jährigen Meißnerjubiläums auf Burg Ludwigstein. Weitere bekannte Veröffentlichungen sind u.a. „Demenz. Abschied von meinem Vater“ (2009) oder „Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle“ (2014).

Prof.Dr. Meike Sophia Baader / Erziehungswissenschaftlerin aus Hildesheim

Meike Baader ist Direktorin des Instituts für Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim. Ihre Schwerpunkte sind u.a. historische Bildungsforschung und Reformbewegungen. In einem aktuellen Forschungsprojekt rekonstruiert sie den Zusammenhang von sexueller Liberalisierung, Pädophiliebewegung und Erziehungs- und Sozialwissenschaften der 1960er -1990er Jahre. Meike Baader ist Mitherausgeberin des Bandes "Sexualisierte Gewalt, Macht und Pädagogik“ (2012) und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Archivs der deutschen Jugendbewegung.

Jochen Weidenbusch / Vorstandsmitglied Glasbrechen e.V.

Jochen Weidenbusch unterrichtet Kunst an der Waldorfschule Mannheim und ist dort Mitglied der Schulleitung. Von 1973 bis 1980 war er Schüler der Odenwaldschule. Mit anderen Missbrauchsopfern gründete Jochen Weidenbusch die Betroffeneninitiative „Glasbrechen“. Dort ist er Mitglied des Vorstandes.

Moderation:

Holger Specht / Mediator aus Berlin

Holger Specht ist Mediator und Ausbilder für Mediation mit den Schwerpunkten Konfliktmanagement, Coaching und Prävention. Er ist Mitbegründer des Arbeitskreises „Macht und Sexualität“ im Deutschen Pfadfinderbund und Gründungsmitglied im Arbeitskreis „Schatten der Jugendbewegung“ zur Aufarbeitung sexueller Gewalt in der bündischen Jugend.

Veranstaltungsort

Jugendbildungsstätte Ludwigstein
37214 Witzenhausen
Deutschland

Beginn

- 16 Uhr

Ende

- 18 Uhr

Veranstalter

Jugendbildungsstätte Ludwigstein

Kontakt

Annemarie Selzer
Telefon: 05542-501732
E-Mail Adresse: annemarie.selzer@burgludwigstein.de

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