Kinderrechte

Kinderarbeit steckt auch in der Autoproduktion

Das Kinderhilfswerk terre des hommes macht anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni auf die Ausbeutung von Kindern beim Abbau des Minerals Mica aufmerksam. Mica wird in der Auto-, Elektronik- und Kosmetikherstellung genutzt, auch von deutschen Unternehmen. Vor allem in Indien, Madagaskar, China, Sri Lanka, Pakistan und Brasilien arbeiten Kinder im Mica Abbau.

12.06.2018

Mica (dt. „Glimmer“) wird im Tagebau gewonnen. Allein in Indien werden 90 Prozent der Mica Minen illegal betrieben. Hier bauen etwa 22.000 Kinder Mica ab. Die Arbeit ist gesundheitsschädlich, der Staub verursacht Silikose, die sogenannte Staublunge. Viele Kinder brechen unter der Last der Arbeit in der großen Hitze zusammen, zahlreiche von ihnen sind unterernährt. „Noch immer kümmern sich große Unternehmen nicht ausreichend darum zu überprüfen, wo ihre Rohstoffe herkommen und ob dabei Kinder ausgebeutet werden“, sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. „Wir fordern Unternehmen auf, umgehend ihre Lieferkette sorgfältig zu überprüfen und an den einschlägigen Standards und Verfahren der OECD und der Vereinten Nationen auszurichten. Außerdem appellieren wir an Unternehmen, in der branchenübergreifenden Initiative für nachhaltigen Mica-Abbau mitzuarbeiten.“

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Mit einem Anteil von 26 Prozent ist die Elektronikbranche - einschließlich der Fahrzeugelektronik - der größte Abnehmer von Mica, gefolgt von der Farb- und Beschichtungsindustrie mit einem Anteil von 24 Prozent. Mica ist in Produkten wie Föhnen und Rasierern enthalten, aber auch in Smartphones, Laptops, Computern und allen Geräten mit Platinen.

Weitere Informationen zur Initiative für nachhaltigen Mica-Abbau (in englisch) stehen online zur Verfügung.

Quelle: terre des hommes vom 11.06.2018

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