Vormundschaft

„Kinder brauchen Fürsprecher“

Anlässlich des Weltkindertages am 20. September stellt das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V. das Video „Dein Vormund ist an deiner Seite“ vor und macht damit auf die Rechte und Bedürfnisse einer besonders verletzlichen Gruppe von Kindern und Jugendlichen aufmerksam.

22.09.2021

„Ein Vormund übernimmt die Verantwortung für den jungen Menschen, wenn ein Gericht den Eltern die Sorge für ihre Kinder entzogen hat, wenn ein Jugendlicher alleine nach Deutschland geflüchtet ist oder wenn die Eltern verstorben sind“, erklärt Henriette Katzenstein, Vorsitzende des Bundesforums Vormundschaft und Pflegschaft e.V.

Zwischen 60.000 und 80.000 junge Menschen haben einen Vormund

Dies betreffe zwischen 60.000 und 80.000 junge Menschen. Sie wachsen dann in einer Pflegefamilie, in einer Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe oder bei Verwandten auf und werden von einem/einer Vormund/-in in ihren Interessen unterstützt und vertreten. „Damit der Vormund die Bedürfnisse des jungen Menschen kennt und durchsetzen kann, sind regelmäßige Kontakte und eine vertrauensvolle Beziehung von zentraler Bedeutung“, erläutert Katzenstein.

Um diese Beziehung dreht sich auch das Video. Betroffene junge Menschen und Vormund/-innen haben es gemeinsam geplant und gedreht. „Ein Vormund ist mehr als ein Betreuer“, berichtet der Jugendliche Ali. Ruth Seyboldt, wissenschaftliche Referentin des Bundesforums, führt dies weiter aus: „Als Fürsprecher unterstützt ein Vormund auch in schwierigen Situationen mit den Pflegeeltern, Betreuungspersonen oder dem Jugendamt." Im Video berichtet Ali davon, wie sehr er seinen Vormund gebraucht hätte, um rechtzeitig durchzusetzen, dass er auch nach dem 18. Geburtstag noch Unterstützung vom Jugendamt erhält. Geklappt hat das leider nicht. Er stand alleine da. Das sollte so nicht sein – dafür setzt das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft sich ein.

Video erklärt jungen Menschen ihre Rechte zum Thema Vormundschaft

Das Video richtet sich an alle, die sich für das Thema Vormundschaft interessieren. Es will besonders jungen Menschen unter Vormundschaft ihre Rechte verdeutlichen und sie dazu anregen, ihre Wünsche und Vorstellungen mit ihren Vormund/-innen zu besprechen. „Aber es eignet sich auch für eine erste Kontaktaufnahme zwischen Vormund und jungem Menschen“, erläutert Katzenstein. Zudem könne es gut in Teambesprechungen im Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe eingesetzt werden. „Es haben zwar nicht alle Kinder und Jugendlichen einen Vormund oder eine Vormundin, aber alle brauchen einen Menschen, der persönlich für sie eintritt.“

Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V.

Das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V. ist ein multiprofessionelles Netzwerk aus Verbänden, Organisationen und Einzelpersonen. Der Verein mit Sitz in Heidelberg setzt sich für eine unabhängige Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen durch Vormund/-innen ein. Dabei hat das Bundesforum zugleich eine verlässliche Qualitätsentwicklung der Vormundschaft und der Kooperation mit anderen professionellen und nicht-professionellen Beteiligten zum Ziel.

Der Link zum Video steht auf der Seite des Vereins bereit.

Quelle: Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V. vom 20.09.2021

Redaktion: Ruth Seyboldt

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