Kinderkommission

Dialog über nachhaltige Mobilität und Kinderrechte

Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) führte ein Gespräch mit der Vorsitzenden der Kinderkommission, Charlotte Schneidewind-Hartnagel. Ziel des Gespräches war der Austausch zu den Themen Nachhaltigkeit und Kinderrechte.

08.04.2021

„Wenn die Kinderrechte bereits im Grundgesetz wären, müssten wir besser mit den Interessen der Kinder und Jugendlichen in der Pandemie umgehen“, sagt Charlotte Schneidewind-Hartnagel. Die Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen ist aktuell Vorsitzende der Kinderkommission. Der Deutsche Bundesjugendring führte ein Gespräch mit ihr über Kinderrechte und Nachhaltigkeit.

Schwerpunkte Kinder und Umwelt

Kinder und Umwelt ist der Schwerpunkt, den Charlotte Schneidewind-Hartnagel als Vorsitzende der Kinderkommission gesetzt hat. Der stellvertretende Vorsitzende des DBJR Wendelin Haag machte deutlich, dass Kinderrechte viel stärker in den nationalen und internationalen Klimastrategien berücksichtigt werden müssen. Kinder und Jugendliche sollten endlich strukturell und wirksam in der Ausgestaltung der dringend benötigten, sozial-ökologischen Transformationsprozesse beteiligt werden. Charlotte Schneidewind-Hartnagel bestätigte: „Ich erlebe bei jungen Menschen ein hohes Verantwortungsbewusstsein, wenn es um Gegenwart und Zukunft geht“. Zurecht mahnten Kinder und Jugendliche an, dass die Politik mit ihnen gemeinsam die Probleme löse. Nachdem die Kinderkommission bereits über Umweltbildung, Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit gesprochen hat, regte der DBJR das Thema Nachhaltige Mobilität an. „In der Stadt und auf dem Land brauchen junge Menschen nachhaltige öffentliche Mobilitätsangebote und Infrastrukturen“, sagte Wendelin Haag. Die Kinderkommission-Vorsitzende will prüfen, ob das Thema noch auf die Agenda kommt.

Die stellvertetende Vorsitzende Daniela Broda machte deutlich, dass der DBJR seit Jahren für die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz eintritt, aber: „der vorliegende Vorschlag der Koalition darf nicht im Grundgesetz landen“. Der Meinung schloss sich Charlotte Schneidewind-Hartnagel an. „So können wir als Fraktion nicht zustimmen, obwohl wir Kinderrechte im Grundgesetz wollen“. Im Gesetz muss stehen, dass Kinderrechte vorrangig und nicht angemessen berücksichtigt werden. Das unterstreicht auch der Appell eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses, dem der DBJR und über 100 weitere Organisationen angehören.

Folgen von Corona auf den Austausch

In Zeiten von Corona waren auch die Pandemie selbst und ihre Auswirkungen Thema des Austauschs. Für Charlotte Schneidewind-Hartnagel leitet sich aus den Kinderrechten unbedingt ein anderer Umgang mit Kindern in der Krise ab. Und das bedeutet konkret: In den kommenden Monaten müssen Kinder und Jugendliche unbedingt Freiräume außerhalb von Schulen bekommen, um wichtige Entwicklungsschritte mit Gleichaltrigen gehen zu können – in einem selbstbestimmten und nonformalen Umfeld. Bundes- und Ländermittel müssen zweckgebunden bereitgestellt werden, um etwa Jugendarbeit und die Angebote der Jugendverbände trotz Corona möglich zu machen. „Freizeitangebote sind Prävention und Möglichkeiten für Resilienz“, sagte die Vorsitzende der Kinderkommission. Die DBJR-Vorsitzende Lisi Maier bestärkte das und warb dafür, dies gemeinsam zu fordern. „Wir tun unser Bestes und sie tun Ihr Bestes – beide im Sinne der Kinder und Jugendlichen“, bestätigte Charlotte Schneidewind-Hartnagel.

Quelle: Deutscher Bundesjugendring vom 31.03.2021

Redaktion: Pia Kamratzki

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