Recht
AWO: Vertane Chance bei der Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts
„Damit wurde die Chance auf eine Modernisierung des Staatsbürgerschaftsrechts vertan“, kritisierte AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker, die gestrige Ablehnung einer Änderung des Staatsangehörigkeitsrechtes durch die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten.
11.11.2011
„Die Optionspflicht und damit der Zwang für in Deutschland geborene junge Menschen, sich spätestens mit Vollendung ihres 23. Lebensjahres für eine Staatsbürgerschaft entscheiden zu müssen, fördert weder Integration, noch besteht dafür eine Notwendigkeit“, erklärte Döcker.
„Integration ist schon lange nicht mehr eine Frage der Herkunft, sondern eine Frage der Teilhabegerechtigkeit und der Chancengleichheit“, erläuterte Döcker. Das 1999 eingeführte Optionsmodell für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern bringe integrationspolitische und verwaltungspraktische Probleme mit sich. „Die Bundesrepublik ist ein Einwanderungsland. Ein klares Bekenntnis für die doppelte Staatsbürgerschaft wäre ein klares Signal dafür gewesen, dass Integration auch tatsächlich politisch gewollt wird“, sagte Döcker. Das Optionsmodell zwänge dagegen die Jugendlichen aus Einwandererfamilien, sich für eine Staatsbürgerschaft zu entscheiden. „Für die Jugendlichen bedeutet das ein unauflösbares Dilemma. Wofür auch immer sie sich entscheiden, das Resultat ist die Verleugnung eines Teils ihrer Persönlichkeit“, erklärte Döcker.
Quelle: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband
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