Kinder- und Jugendarbeit

Outreach - Mobile Jugendarbeit Berlin

Nach wie vor hält sich die Mehrzahl der Jugendlichen in ihrem Wohngebiet auf. Die Orte, an denen sie sich treffen, sind häufig Parks, Einkaufscenter, Straßen, ganz allgemein der "öffentliche Raum". Outreach wendet sich diesen Jugendlichen zu.

Mobile und sozialräumlich orientierte Jugendarbeit ist ein Konzept, das unterschiedliche Ansätze und Methoden in der Jugendarbeit miteinander verknüpft, und damit zu einem neuen und eigenständigen Ansatz in der Jugendarbeit in Berlin beigetragen hat. Mobile Jugendarbeit bedeutet in erster Linie eine praktische Hinwendung zu den Orten an denen sich Jugendliche auch tatsächlich aufhalten. Das sind Parks und Straßen oder allgemein gesprochen: der öffentliche Raum. Sozialraumorientierung in der Jugendarbeit meint eine Konzentration auf den Nahbereich der Jugendlichen, oder besser den Wohnbereich, die Nachbarschaft, den Kiez. Zur Zeit existiert das Projekt Outreach in neun Berliner Bezirken.

 

Die Jugendlichen, mit denen wir es zu tun haben, haben zumindest was den Westteil der Stadt betrifft, zu über achtzig Prozent einen Migrationshintergrund. Im Ostteil der Stadt sind es überwiegend deutsche Jugendliche. Einzige aber signifikante Ausnahme stellen die Aussiedlerjugendlichen dar, die zwar über einen deutschen Paß, gleichzeitig aber auch über Migrationserfahrungen verfügen. Neben dieser eher allgemeinen Unterscheidung gilt es, noch kleinteiliger die unterschiedlichen Lebenslagen in der Stadt zu beachten. Der Prozess des Auseinanderdriftens der Lebensverhältnisse in Berlin scheint sich nämlich im Moment zu beschleunigen.

 

Jugendliche sind von einer derartigen Entwicklung in besonderer Art und Weise betroffen. Diejenigen, die in Sozialräumen aufwachsen, die als belastet bezeichnet werden können, haben es schwer eine positive Lebensperspektive zu entwickeln. Wie sollen sie auch, wenn sich die objektiven Bedingungen um sie herum immer mehr verschlechtern: ihre Chancen im Bildungssystem oder auf dem Arbeitsmarkt. Jugendarbeit kann in diesen Sozialräumen weder mit falschen Versprechungen noch durch Verharmlosung zur Veränderung der schwierigen Lebensverhältnisse beitragen. Jugendarbeit kann aber sehr wohl auch hier Arrangements herstellen, in denen es sowohl individuell als auch kollektiv gelingt, neue und positive Erfahrungen zur Lebensbewältigung und Problemlösung zu sammeln. Die Beachtung der Unterschiedlichkeit der lokalen Kontexte in den verschiedenen Sozialräumen Berlins führt dementsprechend auch zu unterschiedlicher Ausprägung des Ansatzes.

 

Als adäquate Zugangsmethode wählen wir aufsuchende Arbeit/Streetwork. Gemeinsam mit ihnen setzen wir uns in Bewegung, sowohl wörtlich, als auch im übertragenen Sinne. Wir legen Wert darauf, dass unser Ansatz nicht "grenzenlos" ist, sondern sich am Wohnumfeld der Jugendlichen, ihrem Sozialraum oder Kiez, orientiert. Neben der Überwindung der reinen Komm-Struktur kommt es uns darüber hinaus darauf an, die jungen Menschen auch an den Prozessen die sie im Stadtteil betreffen zu beteiligen.

Ziel des Projekts ist es, Kinder und Jugendliche, die von Ausgrenzung und sozialer Benachteiligung bedroht bzw. betroffen sind und für die der öffentliche Raum zum überwiegenden Lebensort geworden ist, vor Ort zu fördern, einer gesellschaftlichen Ausgrenzung entgegenzuwirken und dazu beizutragen, dass individuelle Beeinträchtigungen junger Menschen behoben werden können.

Adresse

Axel-Springer-Str. 40/41
10969 Berlin

Kontakt

Telefon: 030 25399-74
E-Mail Adresse: outreach@sozkult.de

Projektträger

Outreach

Kooperationspartner

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V., Landesgruppe Berlin

Weitere Themen

Kinder- und Jugendarbeit Jugendsozialarbeit
Back to Top