Sozialpolitik

Taubert: Hände weg von der Jugendpauschale

Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert (SPD), hat in der Debatte über den Haushalt 2011 zu mehr Sachlichkeit und Augenmaß aufgerufen.

03.09.2010

„Auch das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit will seinen Beitrag zur Konsolidierung des Landeshaushalts leisten und hat entsprechende Einsparvorschläge unterbreitet. Diese sind schmerzhaft, aber ausgewogen. Ich warne davor, die fatalen Folgen weiterer Kürzungen im sozialen Bereich aus dem Blick zu verlieren. Denn jeder Euro, der in Kinderschutz, in Lebenschancen und die Entwicklung gerade von benachteiligten Kindern und Jugendlichen investiert wird, zahlt sich mehrfach aus“, sagte Taubert.

Deshalb darf nach Ansicht der Sozialministerin nicht Hand an die Jugendpauschale gelegt werden. „Die Jugendpauschale ermöglicht Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in unseren Städten und Gemeinden. Wir können nicht an der Jugend sparen. Schon gar nicht, wenn wir den Freistaat in einer Zeit des demographischen Umbruchs fit für die Zukunft machen wollen. Investitionen in Kinder- und Jugendarbeit, Berufsförderung sowie den Kinder- und Jugendschutz sind Investitionen in die Zukunft. Sie sichern den künftigen Bestand an Fachkräften und somit den Wirtschaftsstandort Thüringen“, sagte Taubert.

Die Sozialministerin begrüßte die klare Position von Ministerpräsidentin Lieberknecht. Diese hatte erneut die Bekämpfung der Kinderarmut als einen Schwerpunkt der Arbeit der Landesregierung bezeichnet. Dazu Taubert: „Deshalb will ich mich für die Fortsetzung der Thüringer Initiative zur Integration und Armutsbekämpfung - Nachhaltigkeit (TIZIAN) sowie für die weitere Finanzierung der Jugendberufshilfe stark machen. Wir dürfen nicht auf Geld von der EU und der Bundesagentur für Arbeit verzichten, nur weil wir etwas dazulegen müssen.“ Im Rahmen der TIZIAN-Projekte werden 1.200 Teilnehmerplätze für zuvor arbeitslose Eltern geschaffen. Davon profitierten 2.000 bedürftige Kinder.

„TIZIAN bekämpft Kinder- und Familienarmut und sichert Chancengerechtigkeit. Das ist aber nicht zum Nulltarif zu haben. Wer dort kürzt, riskiert den sozialen Frieden in unserem Land und nimmt eine weitere Spaltung unserer Gesellschaft in Kauf“, sagte Taubert.

Herausgeber: Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit - Landesjugendamt

 

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