Sozialpolitik
Lohngerechtigkeit: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer. Die Bundesregierung will die Lohndifferenz jetzt beseitigen. Das Kabinett hat dazu ein Gesetz beschlossen. Es verankere das Prinzip "gleicher Lohn für gleiche Arbeit", erklärte Bundesfrauenministerin Schwesig.
17.01.2017
Die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern beträgt im Durchschnitt 21 Prozent. Selbst wenn man herausrechnet, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, seltener in Führungspositionen aufsteigen oder eher in sozialen Berufen mit geringen Verdiensten tätig sind, bleibt noch immer eine Lücke von sieben Prozent im Durchschnitt. Damit das nicht länger so bleibt, hat das Bundeskabinett nun einen Gesetzentwurf beschlossen, der die Transparenz von Entgeltregelungen fördert.
Regelungen zur Transparenz
"Es geht darum, das Prinzip 'gleicher Lohn für gleiche Arbeit' für Frauen und Männer zu verankern und vor allem Transparenzregelungen einzuführen, damit man überhaupt weiß, ob man gerecht bezahlt wird", sagte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig. Das sei ein ganz wichtiges Gesetz für die Schließung der Lohnlücke, so Schwesig. Denn nur, wenn man wisse, dass man nicht gerecht bezahlt werde, könne man das verändern.
Individueller Auskunftsanspruch
Konkret bedeutet das: Frauen und Männer in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten sollen künftig ein individuelles Auskunftsrecht erhalten, um ihre eigene Entlohnung mit der Entlohnung von Kollegen beziehungsweise Kolleginnen mit gleicher Tätigkeit vergleichen zu können. Der Auskunftsanspruch bezieht sich aber nicht auf das konkrete Entgelt einzelner Mitarbeiter, sondern auf ein durchschnittliches monatliches Bruttoentgelt von Mitarbeitern des anderen Geschlechts mit gleichen oder vergleichbaren Tätigkeiten.
In tarifgebundenen Unternehmen soll der Auskunftsanspruch in der Regel über die Betriebsräte wahrgenommen werden. In Betrieben ohne Betriebsrat und ohne Tarifvertrag können sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer direkt an den Arbeitgeber wenden.
Prüferverfahren und Berichtspflicht
Zudem werden private Arbeitgeber dazu aufgefordert, ihre Vergütungsstrukturen zu überprüfen und das Gebot der Entgeltgleichheit entsprechend zu gestalten. Lageberichtspflichtige Unternehmen (Kapitalgesellschaften) ab 500 Beschäftigten müssen künftig regelmäßig über Maßnahmen zur Gleichstellung und zur Entgeltgleichheit im Unternehmen berichten.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 11.01.2016
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 4/2023: Gender und Diversity
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Queer-Papiere für die Jugendarbeit – Neue Fachpapier-Reihe
-
Ausstellung / Event
Wanderausstellung „Fachkräfte fragen – queere Jugendliche antworten“
-
Broschüre
Junge, Junge* – Geschlechterreflektierte Jungen*arbeit stärken
-
Nachschlagewerk
Geschlechtlichkeit in Leichter Sprache
Projekte zum Thema
-
Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.
Medienkoffer „Geschlechtervielfalt in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, in Grundschulen und Horten“
-
Modell Europa Parlament Deutschland e.V.
Jugend-Upgrade für Europa - Modell Europa Parlament 2019
-
Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V.
„New Perspectives – Gender Sensitive Approaches in Youth Work“
-
www.kitamänner.org
-
Action Fun & Schneegestöber
Institutionen zum Thema
-
Außeruniversitäre Forschungs-/Serviceeinrichtung
Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.
-
Verband / Interessenvertretung
Fachstelle Jungenarbeit in Hessen
-
Verband / Interessenvertretung
Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit in NRW e.V.
-
Oberste Landesjugendbehörde
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesarbeitsgemeinschaft "Mädchen und junge Frauen in Sachsen" e.V. - Fachstelle für Mädchenarbeit und Genderkompetenz