Sozialpolitik

Lebensmittelweitergabe an Tafeln per Knopfdruck über eine App

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert mit 1,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren ein gemeinsames Digitalisierungsprojekt der Tafeln und des Lebensmittelhandels. Das Projekt „Tafel macht Zukunft – gemeinsam digital“ soll die Weitergabe von nicht verkauften Lebensmitteln im Lebensmittelhandel an die Tafeln vereinfachen, indem eine App als Schnittstelle fungiert.

29.05.2019

Bedeutung der Tafeln bei der Lebensmittelrettung

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, betonte, dass das Projekt auf digitalem Weg dazu beiträgt, Lebensmittelabfälle zu reduzieren: „Hilfe, die direkt bei den Menschen ankommt, die sie benötigen – dafür stehen die Tafeln. Mit ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern haben sie sich deutschlandweit große Verdienste bei der Rettung und Verteilung wertvoller Lebensmittel erworben. Was beispielsweise Frankreich gesetzlich für Supermärkte ab einer bestimmten Größe verordnet hat, ist bei uns – ohne Gesetz – längst gang und gäbe. Und das deutlich erfolgreicher.“

Arbeit von Spendern und Empfängern besser vernetzen

Grundlage dafür sei die gute Zusammenarbeit zwischen dem Handel und den Tafeln, die durch die Digitalisierung des Abgabesystems nun noch weiter optimiert werden soll, so Klöckner. Ziel sei es, eine digitale Plattform zur Weitergabe von Lebensmitteln an die Empfangsstationen zu schaffen und so die Arbeit von Spendern und Empfängern besser zu vernetzen. „Im Rahmen meiner Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung fördern wir als Ministerium dieses Projekt mit 1,5 Millionen Euro“, erklärte Klöckner. Es sei ein entscheidender Schritt, um auf diese Weise zukünftig noch mehr Lebensmittel zu retten, sie vor allem aber auch bedarfsgerecht und zielgenau an die Einrichtungen zu verteilen.

Bereits jetzt retten die Tafeln in Deutschland jährlich rund 264.000 Tonnen Lebensmittel aus 30.000 Supermärkten – deutlich mehr als beispielsweise Frankreich, wo trotz gesetzlicher Verpflichtung lediglich 46.200 Tonnen Lebensmittel aus dem Handel an Bedürftige weitergegeben werden.

Hintergrund

Bundesministerin Julia Klöckner hatte im Februar 2019 ihre Nationale Strategie für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung auf den Weg gebracht. Im Rahmen dieser Strategie wird erstmals jeder Sektor entlang der gesamten Lebensmittelkette eigene Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung erarbeiten und umsetzen – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe also, die dazu führen soll, bis zum Jahr 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland zu halbieren.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vom 23.05.2019

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