Sozialpolitik

Kinderschutzbund begrüßt Ablehnung der Hartz IV-Reform durch Grüne im Saarland

Der Bundesverband und der Landesverband Saarbrücken des Deutschen Kinderschutzbundes zeigten sich erfreut über die Ankündigung der Grünen im Saarland, der Hartz IV-Reform am Freitag im Bundesrat nicht zuzustimmen.

14.12.2010

„Durch ihre Ablehnung machen die Grünen im Saarland den Weg für Verbesserungen frei, die dringend nötig sind. Denn die Neuregelung der Hartz IV-Regelsätze weist erhebliche Mängel auf. Die Kinderregelsätze decken weiterhin nicht das Existenzminimum von Kindern und das sogenannte Bildungspaket ermöglicht Kindern keine gerechte gesellschaftliche Teilhabe“, kritisierte Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). „So ist es unvorstellbar, dass mit einem Betrag von 6,09 ‚Ǩ für den ganzen Monat die komplette Hygiene von der Windel bis zum Babyöl für einen Säugling finanziert werden kann. Auch kann sich kein vernünftiger Mensch vorstellen, dass 3 ‚Ǩ am Tag ausreichen, um die komplette Ernährung (essen und trinken) für einen heranwachsenden 13jährigen zu bestreiten. Das Bildungspaket erweist sich immer mehr als bürokratisches Monster. So werden von dem ursprünglichen Haushaltsansatz von 500 Mio. ‚Ǩ allein 135 Mio. ‚Ǩ für die Verwaltung benötigt. Da kann wohl niemand ernsthaft davon sprechen, dass auf diese Weise das Geld bei den Kindern ankommt“, so Hilgers weiter.

„Ich freue mich, dass die Grünen im Saarland an die armen Kinder und ihre Familien in ganz Deutschland denken“, sagte Stefan Behr, stellvertretender Landesvorsitzender des Deutschen Kinderschutzbundes Saarland. 

Der Deutsche Kinderschutzbund hatte die Neuregelung der Hartz IV-Regelsätze bereits mehrfach als intransparent und unzureichend kritisiert. Der DKSB setzt sich für ein Gesamtkonzept gegen Kinderarmut und perspektivisch eine existenzsichernde Kindergrundsicherung für alle Kinder ein. 

Herausgeber: Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.

 

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