Sozialpolitik

Kinderarmut: Thüringen setzt auf präventive Wirkung des Bildungspakets

Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert (SPD), unterstützt die Bemühungen der Kommunen bei der Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets. Die Sozialministerin nannte die aktuellen Zahlen, wonach in Thüringen mehr als jedes fünfte Kind in Armut lebt, erschreckend.

11.04.2011

Laut einer am vergangenen Freitag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung lebt mehr als jedes fünfte Kind in Thüringen in Armut. Der Freistaat hatte im Jahr 2008 mit 22,1 Prozent die niedrigste Kinderarmutsquote der ostdeutschen Bundesländer, liegt im gesamtdeutschen Vergleich allerdings über dem Durchschnitt. Besonders betroffen sind laut Studie Kinder in Gera und Erfurt (Quote je rund 32,5 Prozent). Auch im Altenburger Land und dem Kyffhäuserkreis leben besonders viele Kinder von Sozialhilfe.

 „Die Studie ist ein Alarmsignal für alle Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft. Ursache der Kinderarmut ist die Armut der Eltern. Wer arbeitet, muss auch davon leben können. Deshalb war es gut, dass die SPD der schwarz-gelben Bundesregierung für fast 1 Million Leih- und Zeitarbeiter eine gesetzliche Lohnuntergrenze abgetrotzt hat“, sagte Heike Taubert.

Die Thüringer Sozialministerin sieht im Bildungs- und Teilhabepaket ein wirksames Mittel zur Armutsprävention und hofft, dass viele benachteiligte Kinder davon Gebrauch machen werden. Das Bildungs- und Teilhabepaket ermöglicht Zuschüsse für Klassenfahrten, Schulessen, Sportvereine oder Nachhilfestunden, die über die Kommunen und Landkreise ausgereicht werden. Es steht allen Kindern zu, deren Familien unter die Hartz IV-Regelungen fallen oder Anspruch auf Wohngeld oder Kindergeldzuschüsse haben. 

Herausgeber: Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit - Landesjugendamt 

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