Sozialpolitik

Hartz IV: BDKJ fordert höhere Investitionen für arme Kinder und Jugendliche

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) fordert: Die Hartz IV-Regelsätze müssen sich an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientieren. Der BDKJ ermahnt Ursula von der Leyen im Umgang Jugendlichen zu mehr Weitsicht.

28.09.2010

Die neu entschiedenen Hartz IV-Regelsätze für Kinder und Jugendliche orientieren sich an den prozentual zugeordneten Ausgaben der untern Einkommensgruppe. Gerade für Eltern dieser Einkommensgruppe ist es oft unmöglich, die tatsächlichen Bedarfe ihrer Kinder zu decken, moniert der BDKJ. „In der Realität ist es mit diesem Geld beispielsweise schwierig, Kindern und Jugendlichen eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu ermöglichen“, stellt BDKJ-Bundesvorsitzende Ursula Fehling fest. Der BDKJ fordert daher, dass sich die Hartz IV Regelsätze für Kinder und Jugendliche an deren realistischen Bedarf orientieren. 

Den im Bildungspaket angelegten Rechtsanspruch auf Teilhabe und Bildungsförderung begrüßt der BDKJ. Ursula Fehling mahnt jedoch an, dass die Vorschläge zur Förderung der Teilhabe vor allem Kinder berücksichtige und die Lebensrealität von Jugendlichen ignoriere. „Blockflötenunterricht für 16-Jährige spiegelt kaum die Lebenswelt von Jugendlichen wieder“, so Fehling. Es gehe um Fragen persönlicher, positiver Entwicklung. „Teilhabe kann bedeuten, in einer eigenen Band zu spielen oder in Bürgerinitiativen und Jugendverbänden aktiv mitzuarbeiten.“ Ein Gutscheinsystem könne hierbei nur ein Übergang dazu sein, Eltern selber in die Lage zu versetzen entsprechende Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen zu sichern. 

Dazu gehört laut BDKJ auch die Forderung, die Teilhabe an Bildung von Fachleuten steuern zu lassen, statt Jobcenter mit noch mehr Kompetenzen auszustatten. Wie bei den Kosten für Unterkunft müsse es auch hier möglich gemacht werden, dass Bundesmittel in kommunale Hände, wie der Jugendhilfe, gegeben werden. „Statt die Jobcenter zu kleinen Jugendämtern zu machen, müssen Steuerung und Entscheidung dort erledigt werden, wo die Fachkompetenz liegt“, so Fehling.

Herausgeber: Bund der Deutschen Katholischen Jugend

 

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