Sozialpolitik

Diakonie setzt sich für gerechte Gesellschaft und gute Chancen für alle ein

Die Diakonische Konferenz wird anlässlich des Europäischen Jahres 2010 zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung Thesen für eine gerechte Gesellschaft verabschieden. "In Deutschland sind 11,5 Millionen Menschen von Armut bedroht, darunter drei Millionen Kinder und Jugendliche", sagt Kerstin Griese, sozialpolitischer Vorstand im Diakonischen Werk der EKD am Dienstag vor Beginn der Diakonischen Konferenz in Karlsruhe.

12.10.2010

Die Armut fordere die Diakonie in besonderer Weise zur Parteinahme für die betroffenen Menschen heraus. "Gerechtigkeit und Solidarität sind Maßstab diakonischen Handelns", erklärt Griese. Diakonie unterstützt sozial benachteiligte Menschen und vor allem Familien, indem sie sich für mehr gesellschaftliche Teilhabechancen einsetzt.

"Baden-Württemberger haben - neben den Menschen in Bayern - das geringste Armutsrisiko in Deutschland. Doch jeder zehnte Baden-Württemberger lebt unterhalb der Armutsgrenze", erklärt Oberkirchenrat Johannes Stockmeier für das gastgebende Diakonische Werk der Badischen Landeskirche. Immer mehr Menschen gerieten in die Gefahr, von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt, ausgeschlossen und an den Rand gedrängt zu werden.

"Armutsbekämpfung hört nicht an den Grenzen Europas auf", betont Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von Brot für die Welt. Die UN hatten sich beim Millenniumsgipfel im Jahr 2000 vorgenommen, den Anteil der Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren. "Die bisher erzielten Fortschritte sind absolut unzureichend. Noch immer hungern 925 Millionen Menschen in einer Welt, in der eigentlich genug für alle da ist. Die Bundesregierung ist aufgefordert, einen Aktionsplan für die verbleibenden fünf Jahre bis 2015 zu entwickeln", sagt Füllkrug-Weitzel.

Zur Nachfolge von Präsident Kottnik erklärte der Vorsitzende des Diakonischen Rates, Landesbischof Dr. h.c. Frank Ottfried July, dass eine Findungskommission Vorschläge für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin machen soll. Dies habe der Diakonische Rat auf seiner letzten Sitzung am 8. Oktober beschlossen. Der neue Präsident oder die neue Präsidentin soll in einer angemessenen Frist gewählt werden. Als Wahltermin werde das Frühjahr angestrebt. Einen genauen Zeitplan hätten die Beratungen noch nicht ergeben.

Die Diakonische Konferenz wird sich insbesondere mit der Satzung des neuen Werkes beschäftigen, das durch die geplante Fusion des Diakonischen Werkes der EKD und des Evangelischen Entwicklungsdienstes entsteht. "Hier sind wir auf einem guten Weg, so dass der vorgesehene Zeitplan eingehalten werden kann. Das neue Werk wird seine Arbeit im Herbst 2012 in Berlin aufnehmen."

Quelle: Diakonisches Werk der EKD e.V., Pressemitteilung vom 12.10.2010

 

Redaktion: Astrid Bache

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