Sozialpolitik
Deutscher Verein: Soziale Teilhabe am Arbeitsleben verwirklichen
Trotz anhaltend guter Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt kommt der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit nur schwer voran. Besonders schwer haben es Arbeitslose, die schon lange ohne Job sind. Für die Betroffenen und ihre Familien bedeuten langjährige Arbeitslosigkeit nicht nur erhebliche materielle Einschränkungen.
18.10.2017
„Mit zunehmender Dauer gehen Fähigkeiten verloren, die im Betrieb gefordert sind. Damit einher geht ein Verlust an sozialer Teilhabe, soziale Ausgrenzung wird erlebt“, sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. Für die Gesellschaft verursache Arbeitslosigkeit nicht nur Kosten. Es gehe auch Arbeitskraft verloren, die in vielen Bereichen – Stichwort Fachkräftemangel – gebraucht würde.
Menschen in die Gesellschaft zurück holen
Auf Einladung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. berieten am 11. Oktober rund 80 Expertinnen und Experten aus dem gesamten Bundesgebiet in Berlin über neue Wege aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Ein zentrales Ergebnis der Expertentagung: Öffentlich geförderte Beschäftigung sei notwendig! Insbesondere wenn es darum geht, langzeitarbeitslose Menschen und ihre Familien, die ins soziale Abseits zu geraten drohen, wieder in die Gesellschaft zurückzuholen.
Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
Die Förderung solle sich an Menschen richten, die schon lange arbeitslos sind. Aufgrund ihres Alters, fehlender Qualifikation, gesundheitlicher Einschränkungen oder anderer individueller Problemlagen. Sie sollten eine Möglichkeit erhalten, ihren Lebensunterhalt wieder selbst zu verdienen. Ziel sei es, Stabilität, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen, die für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erforderlich sind. Die Förderung solle bei öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Arbeitgebern möglich sein.
Hintergrund
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 16.10.2017
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