Sozialpolitik

Dem Sozialstaat verpflichtet - Für einen starken gemeinnützigen Sektor in der Sozialwirtschaft

Gemeinsame Position der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein e. V. und der ver.di - Landesbezirk Nord und den Betriebsräten und Mitarbeitervertretungen der Sozialen Arbeit:

21.10.2009

"Um den Menschen, die Angebote der Freien Wohlfahrt nutzen wollen oder müssen, die beste Pflege und Förderung zu geben, braucht es engagierte, qualifizierte und motivierte Fachkräfte - von der Kita bis zum Hospiz, von der Reha bis zur Beratungsstelle -. Für ihre wichtige und hochwertige Tätigkeit verdienen die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit gesellschaftliche Anerkennung sowie eine angemessene Vergütung und gute Arbeitsbedingungen.

Um dies zu erreichen, braucht es Rahmenbedingungen, die der Staat, die Länder und die Kommunen schaffen müssen. Soziale Dienstleistungen müssen für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein, unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrem Wohnort.

Die Unterzeichnenden fordern von den politisch zuständigen Gremien Verantwortung für einen sozialen Staat durch eine verbesserte Finanzierung zur flächendeckenden und nachhaltigen Daseinsvorsorge. Dazu gehören:

  • Absicherung der Integration

Ambulante Angebote aller Art, Beratungsstellen, Tagespflegen und ähnliches können eine stationäre Unterbringung, vermeiden oder verzögern. Diese Angebote sind daher auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen.

  • Grundlagen für eine angemessene Vergütung

Um angemessene Gehälter und Löhne zahlen zu können, bedarf es einer aufgabengerechten Finanzierung. Schon heute fehlen im Sozialen Sektor unter den derzeitigen Bedingungen Fachkräfte. Diese Lücke wird in Zukunft noch größer werden.

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Verträge in der Grauzone zur Scheinselbständigkeit gefährden die Qualität der Arbeit. Es muss sicher gestellt sein, dass die Fachkräfte im sozialen Sektor auf arbeitsvertraglichen Grundlagen beschäftigt werden, die ihnen eine Lebensplanung und eine vollwertige Alterssicherung ermöglichen.

  • Qualitätssicherung durch Weiterqualifizierug

Gute Arbeitsergebnisse bedürfen einer guten Ausbildung. Daher bedarf es der ständigen Fort- und Weiterbildung für die Beschäftigten. Dies ist bei der Personalplanung zu berücksichtigen.

  • Investition in den Gesundheitsschutz

Die Tätigkeiten im Sozialen Sektor verlangen den Beschäftigten emotional wie körperlich einiges ab. Gesundheitsschutzmaßnahmen, Supervision und Austausch untereinander wirken einem vorzeitigen Berufsausstieg entgegen. Die dafür notwendigen Kosten und Zeitressourcen müssen sich in den Pflege- und Betreuungssätzen wiederfinden.

Gemeinsam können wir die Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft im Sinne der, und mit den Menschen, zum Besseren gestalten. Die Unterzeichnenden wollen ihren Teil dazu beitragen und fordern ein Umdenken. Die freien Wohlfahrtsverbände sind dem Gemeinwohl verpflichtet und verfolgen keine Aktionärsinteressen. Gemeinsam mit Betriebsräten und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordern sie: keine Profitorientierung bei Dienstleistungen der Grundversorgung und den sozialen Dienstleistungen!"

Kiel, den 20.0ktober 2009

LAG der Wohlfahrtsverbände

Bündnis Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen

ver.di Nord

Quelle: PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein e. V.

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