Sozialpolitik
Caritas: Soziale und digitale Teilhabe stärken
Die Caritas sieht Risiken sozialer Spaltung durch Armut, Populismus und Digitalisierung. Gesellschaftliche Entwicklungen würden deutlich die Ängste der Menschen zeigen, vor sozialem Abstieg, vor Umbrüchen durch die Digitalisierung und ungleichen Bildungschancen. Die Delegiertenversammlung der Caritas tagte vom 16. bis 18. Oktober und diskutierte zentrale sozial- und verbandspolitische Fragestellungen.
24.10.2018
„Wir brauchen eine stärker präventiv ausgerichtete Armutspolitik. Den populistischen Strömungen müssen wir entschiedener begegnen. Und in der digitalen Transformation sollten alle Menschen die gleiche Chance auf Weiterbildung haben. Für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist das dringend notwendig“, fordert Caritas-Präsident Peter Neher heute zum Abschluss der Delegiertenversammlung der Caritas in Osnabrück.
Abgehängt vom gesellschaftlichen Digitalisierungsprozess
Selbst in prosperierenden Regionen, in denen die Arbeitslosigkeit niedrig und das Wirtschaftswachstum hoch ist, verstärken sich die Ängste der Menschen. Auch hier feiern populistische Parteien Erfolge. „Gute Wirtschaftszahlen helfen nicht den Menschen, die am Ort keinen Kita-Platz für ihr Kind finden, die über die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufbringen oder trotz Rente oder Arbeit zur Tafel gehen müssen. Und manche dieser Menschen sind vom gesellschaftlichen Digitalisierungsprozess vollständig abgehängt“, unterstreicht Neher.
Familien stärken und Armut bekämpfen
Mangelnden Teilhabemöglichkeiten, ob sozial oder digital, gelte es entschieden entgegenzutreten. Politik stehe in der Verantwortung Familien zu stärken, Kinder- und Altersarmut zu bekämpfen und das Rentenmodell zu reformieren. „Es wird eine Aufgabe sein, neue Bildungskonzepte für Schulen und lebenslanges Lernen zu entwickeln. Langzeitarbeitslose, Niedrigqualifizierte und ältere Menschen müssen über innovative Weiterbildungsmodelle auf die digitalen Prozesse vorbereitet werden“, so Neher.
Sozialpolitik muss auch Netzpolitik sein
Dabei müsse Sozialpolitik auch Netzpolitik sein, wenn sie die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung in den Blick nimmt und die Möglichkeit zur politischen Rahmensetzung eröffnet. Denn die Digitalisierung soll dem Menschen dienen.
Vom 16. bis 18. Oktober haben rund 170 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet über zentrale sozial- und verbandspolitische Fragen diskutiert. Der Delegiertenversammlung, dem höchsten Beschlussorgan des Deutschen Caritasverbandes (DCV), gehören Vertreter der Diözesan- und Orts-Caritasverbände, aus Fachverbänden und Ordensgemeinschaften an.
Quelle: Deutscher Caritasverband e.V.vom 18.10.2018
Termine zum Thema
-
25.04.2024
KI in der Kinder- und Jugendarbeit
-
25.04.2024
Vorstellung des neuen Open Source Fördermittelportals für (KJP-) Zentralstellen
-
26.04.2024
Fachkongress Frühkindliche Medienpädagogik
-
29.04.2024
Gesundes Aufwachsen in einer digitalen Welt - die Verantwortung von Eltern und Fachkräften im Blick
-
05.06.2024
NRW-Fachtag 2024
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: Stand und Entwicklung der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendarbeit/ Kinder- und Jugendbildung
-
Bericht / Dokumentation
Zukunftsplan Bildungslandschaft NRW 2023-2027
-
Zeitschrift / Periodikum
das baugerüst 1/24: Kinder- und Jugendarmut
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung
-
Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V.
Programmbegleitende Qualitätsentwicklung (ProQua) „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ (2018–2022)