Sozialpolitik
Berufliche Bildung: Deutsche Ausbildung weltweit geschätzt
EU- und auch weltweit orientieren sich immer mehr Staaten bei Reformen der beruflichen Bildung am deutschen System. Um hierbei Unterstützung zu leisten, beschloss die Bundesregierung das Strategiepapier "Internationale Berufsbildungskooperation aus einer Hand".
03.07.2013
Das deutsche duale System der Berufsausbildung verknüpft die Ausbildung eng mit der Arbeitswelt. Es erleichtert die Suche nach einem Arbeitslatz nach Abschluss und und hilft die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern.
Im europäischen Vergleich hat Deutschland mit 7,5 Prozent die geringste Jugendarbeitslosenquote.
Runder Tisch koordiniert Berufsbildungszusammenarbeit
Als strategische Ziele "Internationalen Berufsbildungskooperation aus einer Hand" nennt die Bundesregierung unter anderem Beratung und Transfer von Know-how in die Partnerländer.
Der Fachkräftebedarf deutscher Unternehmen im In- und Ausland soll gedeckt werden. Die Berufsbildung in der Entwicklungszusammenarbeit dient als Motor für Wachstum und Beschäftigung.
Gerade deutsche Unternehmen, die sich im Ausland engagieren, haben einen hohen Bedarf an Fachkräften. In einigen Berufsfeldern wie dem Kfz-Mechatroniker für Service, gibt es in vielen Ländern keinen vergleichbaren Ausbildungsberuf. Der Exporterfolg der deutschen Autoindustrie ist auch abhängig von der Servicequalität im Ausland. Schon deshalb liegt die Kooperation in der Berufsbildung auch im Interesse der Unternehmen.
Ein "Runder Tisch" als Koordinations- und Clearingstelle hilft, die Aktivitäten in der bilateralen internationalen Berufsbildungszusammenarbeit abzustimmen. Er dient der partnerschaftlichen ressort- und organisationsübergreifenden Zusammenarbeit.
Die Mitglieder des "Runden Tisches" kommen aus beteiligten Bundesministerien, Organisationen, Kammern, dem Bundesinstitut für Berufsbildung und den Bundesländern.
Berufliche Bildung gegen Fachkräftemangel
Rund 5,6 Millionen junge Menschen sind derzeit in der EU arbeitslos gemeldet. In Deutschland sind etwa 34.000 Ausbildungsstellen nicht besetzt, Unternehmen suchen nach qualifizierten Mitarbeitern. Angesichts dieser Entwicklung waren weder Wirtschaft noch Politik untätig.
Zahlreiche deutsche Unternehmen engagieren sich für die berufliche Bildung im Ausland. Außenhandelskammern und in den Partnerländern ansässige deutsche Unternehmen spielen eine zentrale Rolle.
Sechs Milliarden gegen Jugendarbeitslosigkeit
Die EU-Kommission legte bereits den Vorschlag einer Beschäftigungsgarantie für junge Leute vor. Der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs stellt allein in den Jahren 2014 und 2015 sechs Milliarden Euro zur Verfügung. Die Europäische Investitionsbank hat ihr Eigenkapital um zehn Milliarden Euro erhöht, um wirksamer für Wirtschaft und Beschäftigung zu sorgen.
Wie diese Mittel am besten verwendet werden können, ist das Hauptthema der Konferenz zur Förderung der Jugendbeschäftigung. Dazu haben die Bundeskanzlerin und die Bundesministerin für Arbeit nach Berlin eingeladen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete das Programm als sehr ambitioniert. Beim Europäischen Rat in Brüssel hatte sie Ende Juni gesagt: "Wir müssen Menschen in Arbeit bringen. Und da dürfen wir nichts Falsches versprechen. Die große Zahl von Jugendarbeitslosen wieder in Arbeit zu bringen, wird eine Zeit dauern, so Merkel. "Aber schön wäre, die Jugendlichen in Europa merken mal, dass wir was tun."
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 03.07.2013
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