Gleichwertige Lebensverhältnisse

Bericht zur Entwicklung ländlicher Räume

Lebenswerte ländliche Regionen sind für die Bundesregierung untrennbar mit gleichwertigen Lebensverhältnissen verbunden. Das Ziel sind wettbewerbsfähige ländliche Räume. Mit der Einsetzung der ‚Kommission für Gleichwertige Lebensverhältnisse‘ im Jahr 2018 wurde dieser Anspruch untermauert. Nun hat die Bundesregierung den Dritten Bericht zur Entwicklung der ländlichen Räume vorgelegt.

19.11.2020

Rund 90 Prozent der Fläche Deutschlands sind ländlich geprägt. Mehr als 50 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik leben in einer ländlichen Region. Etwa 46 Prozent der Bruttowertschöpfung wird in unseren ländlichen Regionen erwirtschaftet.

Die Bundesministerin für die ländlichen Räume, Julia Klöckner, hat gemeinsam mit dem Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer, den Dritten Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume vorgestellt. Zuvor hatte das Bundeskabinett den Bericht der Bundesministerin in seiner Sitzung beschlossen.

Ziele, Schwerpunkte und Initiativen

Auf rund 90 Seiten, unterteilt in fünf Kapitel und illustriert mit Karten aus dem Landatlas des Thünen-Instituts, gibt der Regierungsbericht nun einen detaillierten Überblick über die Ziele, Schwerpunkte und Initiativen der Bundesregierung zur ländlichen Entwicklung. Für starke und zukunftsfähige ländliche Regionen legt die Bundesregierung einen Schwerpunkt auf:

  • Die Umsetzung der Ergebnisse der ‚Kommission gleichwertige Lebensverhältnisse‘.
  • Große Förderlinien auf EU- und nationaler Ebene.
  • Das Konjunktur-, Krisenbewältigungs- und Zukunftspaket aufgrund der Corona-Pandemie.
  • Forschungsaktivitäten, insbesondere des Thünen-Instituts für ländliche Räume.
  • Wichtige Erkenntnisse durch das Monitoring mit dem Landatlas und dem Deutschlandatlas.
  • Förderung von innovativen Ideen durch Modell- und Demonstrationsvorhaben.
  • Zusammenarbeit mit den Ländern und Bündnisse mit weiteren Partnern.

Was konkret erreicht wurde

  • Von 2014 bis 2019 wurden insgesamt 1,87 Milliarden Euro der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) in die ländliche Entwicklung investiert – davon 1,12 Milliarden Euro Bundesmittel.
  • Im gleichen Zeitraum flossen allein in die Gestaltung und Erhaltung von lebendigen Dörfern rund 422 Millionen Euro GAK-Fördermittel von Bund und Ländern.
  • 1.850 Projekte Deutschland hat das BMEL über das „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung“ gefördert.
  • Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner ist in ländlichen Regionen
    • von 2000 bis 2017 nominal um 60 Prozent,
    • zwischen 2010 und 2017 um 26 Prozent gestiegen.

Bundesministerin Julia Klöckner: „Ländliche Räume dürfen nicht die zweiten Sieger sein. Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse ist eine herausragende Aufgabe der beginnenden Dekade. Dörfer und Gemeinden sind nicht einfach nur ‚Vor-Orte‘ der großen Ballungsräume. Es geht um Augenhöhe zwischen Stadt und Land. Nur wer überall findet, was er zum Leben braucht, kann auch frei entscheiden, wo er leben möchte. Dabei zeigt der Bericht, dass wir die Bürger mit unseren Programmen in allen Lebensbereichen erreichen. Politik für ländliche Räume bleibt aber eine Daueraufgabe. Schnelles Internet und Mobilfunk, maßgeschneiderte Mobilitätsangebote, medizinische Online-Sprechstunden oder etwa das Arbeiten von zu Hause sind zentral.“

Bundesminister Horst Seehofer: „Der Bericht zur Entwicklung der ländlichen Räume bettet sich ein in das große Ziel der Bundesregierung: Die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse überall in Deutschland. Alle Ressorts der Bundesregierung verfolgen eine aktive Strukturpolitik. Die Menschen sollen dort leben können, wo sie leben wollen. Daher bringen wir die Arbeit zu den Menschen, egal wo sie leben.“

Den Bericht im Wortlaut findet sich auf der Webseite des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Über den Landatlas

Der Atlas (www.landatlas.de) führt ausgewählte Indikatoren zu Lebensverhältnissen in ländlichen Räumen Deutschlands aus unterschiedlichen Quellen zusammen. Daten zur sozialen, demographischen und wirtschaftlichen Situation, zum Wohnen, zur Versorgungslage und zur Erreichbarkeit verschiedener Einrichtungen auf der Ebene von Kreisregionen, Landkreisen und kreisfreien Städten sowie für Gemeindeverbände und Gemeinden in Deutschland werden in Form von Karten dargestellt. Die 81 Indikatoren können häufig nicht nur für ein aktuelles Jahr betrachtet werden, sondern auch in ihrer zeitlichen Entwicklung.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vom 11.11.2020

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