Sozialpolitik

AWO fordert stärkeren Kampf gegen soziale Ungleichheit

In einer fachlichen Stellungnahme würdigt der AWO Bundesverband den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD und identifiziert Nachholbedarf. Zahlreiche gesellschaftliche Entwicklungen, wie der demografische Wandel, die Digitalisierung oder der zunehmende Fachkräftemangel werfen auch Verteiliungsfragen auf. Deshalb begrüßt die AWO die Absicht, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und weist auf den Beitrag der Freien Wohlfahrtspflege hin.

23.02.2018

„In einem Land mit derart viel Kapital und Reichtum darf es keine Armut, keine Benachteiligungen und keine Ausgrenzung geben. Wir begrüßen deshalb, dass es sich die Koalitionäre zum Ziel gesetzt haben, den Wohlstand bei allen Menschen ankommen zu lassen. Oberstes Ziel der neuen Bundesregierung muss der Kampf gegen die soziale Ungleichheit und Armut sein“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Erforderlich dafür sei ein weiterer Ausbau des Sozialstaates, insbesondere realitätsgerechte Grundsicherungs- und Sozialhilfeleistungen, sowie ausreichender und bezahlbarer Wohnraum und eine gerechte und transparente Förderung der Familien.

Keine Benachteiligung und Ausgrenzung

Trotz der erfolgreichen deutschen Wirtschaft sind gesellschaftliche Entwicklungen auszumachen - wie etwa der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung - die zahlreiche neue Verteilungsfragen aufwerfen. „Der zunehmenden Spaltung zwischen Arm und Reich muss auch durch eine höhere Besteuerung von Reichtum, Vermögen und Kapitalerträgen sowie durch eine Finanztransaktionssteuer begegnet werden“, erklärt Wolfgang Stadler.

Stärkung des sozialen Zusammenhalts

Der Freien Wohlfahrtspflege kommt bei der Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der Überwindung der Spaltung in unserem Land eine zentrale Rolle zu. So hat die Freie Wohlfahrtspflege in der 18. Legislaturperiode mit über 2,5 Millionen Engagierten und über 1,6 Millionen Hauptamtlichen einen wesentlichen Beitrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft geleistet. Gemeinsam mit neu gegründeten Initiativen hat sie ein langfristiges Ankommen der über 1,6 Millionen Geflüchteten in dieser Zeit ermöglicht.

„Die AWO begrüßt ausdrücklich das hervorgehobene Ziel der Koalitionspartner, einen „neuen Zusammenhalt für unser Land“ zu organisieren. Klar ist aber auch, dass dabei wie in der Vergangenheit die Freie Wohlfahrtspflege mit ihren verlässlichen Strukturen, ihren Diensten und Engagierten ein verlässlicher Partner sein muss“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende abschließend.

Die vollständige Stellungnahme des AWO Bundesverbandes zum Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vom 7. Februar 2018 (PDF, 376 KB) steht auf der Webseite der AWO zum Download zur Verfügung.

Quelle: AWO Bundesverband e.V. vom 20.02.2018

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