Sozialpolitik

Ausbildungsplatzsuche: Trotz guter Konjunktur Bewerber ohne Platz

Die Linke fordert einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf eine Ausbildung in Teilzeit, um Auszubildenden in Elternzeit oder mit Verantwortung für pflegebedürftige Personen eine gleichwertige Ausbildungsform mit finanzieller Absicherung gegenüber der Vollzeitausbildung zu garantieren.

26.05.2015

Aus dem Datenreport 2015 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) geht hervor, dass bis zum 30. September 2014 nach wie vor mehr als doppelt so viele Bewerber (81.200) erfolglos einen Ausbildungsplatz suchten als Ausbildungsplätze unbesetzt blieben (rund 37.100). Rein rechnerisch hätte also jede offene Stelle mindestens zweimal besetzt werden können, schreibt die Linke in ihrem <link http: dip21.bundestag.de dip21 btd external-link-new-window antrag der linken als>Antrag (18/4931).

Zudem weise der Berufsbildungsbericht 2015 jedoch erneut aus, dass manche Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten hätten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Ende September 2014 registrierte die Bundesagentur für Arbeit noch 37.101 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Dabei gebe es zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen Regionen, Wirtschaftszweigen und Berufen. Kleine und Kleinstbetriebe hätten deutlich mehr Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen.

Deshalb fordert die Linke die Bundesregierung in ihrem Antrag "Ausbildungsqualität sichern ‒ Gute Ausbildung für alle schaffen" auf, anstelle der derzeitigen Ermessensbestimmung ein Rechtsanspruch auf eine Ausbildung in Teilzeit zu verankern, um Auszubildenden in Elternzeit oder mit Verantwortung für pflegebedürftige Personen eine gleichwertige Ausbildungsform mit finanzieller Absicherung gegenüber der Vollzeitausbildung zu garantieren.

Zudem soll unbeschadet der Festlegungen in Tarifverträgen eine Mindestausbildungsvergütung in § 17 Berufsbildungsgesetz gesetzlich festgelegt werden. Ferner soll geprüft werden, welche besonderen Schutzbestimmungen, für Auszubildende im Jugendarbeitsschutz gelten und es soll eine Umlagefinanzierung geschaffen werden, die alle Betriebe für die Ausbildung junger Menschen in die Pflicht nimmt.

Quelle: Deutscher Bundestag, hib – heute im bundestag Nr. 266 vom 21.05.2015

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