Sozialpolitik

Armut auf neuem Höchststand: Paritätischer fordert konsequente Maßnahmen zur Armutsbekämpfung

Die Armut steigt nach aktuellen Berechnungen des DIW auf 16,8 Prozent und damit auf einen neuen Rekordstand. Der Paritätische Wohlfahrtsverband werdet dies als verteilungspolitisches Versagen und fordert konkrete Maßnahmen gegen die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Notwendig seien eine offensive Sozial- und Integrationspolitik, genauso wie mehr Bildungsanstrengungen für alle benachteiligten Kinder und Jugendlichen.

25.05.2018

Als Ausdruck verteilungspolitischen Versagens bewertet der Paritätische Wohlfahrtsverband die aktuellen Armutsquoten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), nach denen die Armut in Deutschland auf 16,8 Prozent und damit einen neuen traurigen Rekordstand gestiegen ist. Der Verband kritisiert, dass das Thema Armutsbekämpfung im Koalitionsvertrag von Union und SPD so gut wie keine Berücksichtigung findet. Notwendig seien konsequente armutspolitische Maßnahmen und eine offensive Sozial- und Integrationspolitik für alle.

Armut klettert auf neuen Rekordstand

"Es ist ein Armutszeugnis sondergleichen, dass die Armut trotz boomender Wirtschaft in diesem reichen Land Jahr für Jahr steigt. Diese Gesellschaft befindet sich vor einer sozialen Zerreißprobe. Immer mehr Menschen geraten in existenzielle Not, sind im Alltag ausgegrenzt und abgehängt", kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. "Wir brauchen endlich konsequente armutspolitische Maßnahmen und können uns nicht länger mit großkoalitionären Halbheiten zufriedengeben."

Zunehmende Spaltung der Gesellschaft 

Der Koalitionsvertrag der Großen Koalition enthalte keine überzeugenden Antworten auf die zunehmende Spaltung dieser Gesellschaft, kritisiert der Paritätische. "Die Lösung der wirklich großen sozialen Probleme, vor denen wir stehen, ist die Große Koalition noch schuldig geblieben. Altersarmut, Wohnungsnot oder Kinderarmut werden zwar behandelt, aber nicht konsequent genug angegangen. Mit dem Verzicht auf einen steuerpolitischen Kurswechsel hat sich die Koalition schlicht selber armutspolitisch lahmgelegt", so Schneider. "Wenn nicht auch diese Legislaturperiode armutspolitisch vergeudet werden soll, muss jetzt umgesteuert werden."

Bildungsanstrengungen für Kinder und Jugendliche 

Notwendig sei eine offensive Sozial- und Integrationspolitik, die alle mitnehme und keinen zurücklasse. "Wir brauchen eine intensive Integrationspolitik. Voraussetzung dafür sind bezahlbare Wohnungen, bessere Mindestlöhne, mehr Qualifikation und bedarfsgerechte Grundsicherungsleistungen für alle, genauso wie mehr Bildungsanstrengungen für alle benachteiligten Kinder und Jugendliche", so Schneider.

Quelle: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V. vom 24.05.2018

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