Sozialpolitik

Arbeitslosigkeit sinkt unter 2,5 Millionen – Fachkräfte sind gefragt

Die Zahl der Arbeitslosen ist so niedrig wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Zugleich steigt die Nachfrage nach Fachkräften. Besonders hoch ist der Bedarf im Bereich Pflege und Soziales. Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen benötige mehrere Jahre.

31.05.2017

Rekordzahlen aus Nürnberg: Die Zahl der Arbeitslosen sank im Mai auf 2,498 Millionen Menschen. So wenige wie noch nie waren seit der Wiedervereinigung arbeitslos. Zugleich legte die Erwerbstätigkeit kräftig zu. "Der deutsche Arbeitsmarkt boomt", so Bundesarbeitsministerin Nahles.

"Erstmalig seit 1991 sind wieder weniger als 2,5 Millionen Menschen arbeitslos in Deutschland", so Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. Seit dem historischen Höchststand von 2005 habe sich die Zahl der Arbeitslosen mehr als halbiert.

Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgab, waren im Mai 2,498 Millionen Menschen ohne Arbeit, 71.000 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sind 166.000 Menschen weniger arbeitslos.

Beschäftigung wächst kräftig

Zugleich gehen immer mehr Menschen in Deutschland einer bezahlten Arbeit nach. Laut Statistischem Bundesamt erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen von März auf April um 31.000 auf insgesamt 43,98 Millionen Menschen. Das waren 652.000 Erwerbstätige mehr als im Jahr zuvor.

Vom Zuwachs profitierte besonders die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Im Vergleich zum Vorjahr waren es im März 734.000 Menschen mehr. Insgesamt hatten 31,93 Millionen Menschen einen sozialversicherungspflichtigen Job.

"Diese Zahlen sind der beste Beweis für die erfolgreiche Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der Bundesregierung", bilanzierte die Bundesarbeitsministerin.

Fachkräfte sind gefragt

Im Mai waren 714.000 offene Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, 60.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt lag die Nachfrage gegenüber dem Vormonat mit 5.000 Stellen im Plus.

In nahezu allen Branchen brauchen Unternehmen Arbeitskräfte. Besonders hoch ist der Bedarf bei Unternehmensdienstleistern, wie die steigende Beschäftigtenzahl zeigt (+93.000 beziehungsweise 4,1 Prozent im Vorjahresvergleich). Auch in den Bereichen Pflege und Soziales wurde ein hoher Zuwachs registriert (+91.000 bzw. 4,1 Prozent).

Qualifizierung braucht Zeit

Im Vorjahresvergleich ist einerseits die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Menschen aus den aktuellen Zuwanderungsländern um 261.000 oder 14 Prozent gestiegen. Andererseits hat die Zahl der Arbeitslosen aus diesen Ländern im Mai um 40.000 oder 10 Prozent zugenommen.

Aus den wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern sind 46.000 (31 Prozent) mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Vorjahr. Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen braucht nach den Erfahrungen der Vergangenheit mehrere Jahre. Ihre Arbeitslosmeldung ist ein erster Schritt in einem Integrationsprozess. Gute Sprachkenntnisse und formale Qualifikationen herzustellen, nimmt längere Zeit in Anspruch. Viele befinden sich deshalb noch in Qualifizierungen.

Seit Juni 2016 berichtet die Bundesagentur für Arbeit (BA) monatlich über "Personen im Kontext Fluchtmigration". Dazu zählen Asylbewerber, anerkannte Schutzberechtigte und geduldete Ausländer. Zu wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern gehören Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 31.05.2017

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