Jugendpolitik

Zukunft ohne Jugend? BJR-Präsidentin kritisiert Zusammensetzung des Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung

Enttäuscht über die Zusammensetzung des neu berufenen Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung zeigte sich die Präsidentin des Bayerischen Jugendrings (BJR) Martina Kobriger.

08.06.2010

Martina Kobriger: „Neben sieben Wirtschaftsvertretern, acht Wissenschaftlern und vier Religionsvertretern haben es gerade einmal ein ehemaliger Gewerkschafter, der Präsident des LBV und eine Vertreterin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und gleichzeitige Vizepräsidentin des Bayerischen Landesfrauenrates in die illustre Runde geschafft.“ Nicht ein Vertreter der Jugendforschung bzw. der Jugendarbeit sei im Zukunftsrat vertreten, obwohl es hier gerade in Bayern viele renommierte Persönlichkeiten gäbe. Das gelte auch für andere gesellschaftliche Bereiche: so fehlten z.B. für das Thema Integration, das ja auch im Rat behandelt werden soll, kompetente Vertreter aus den einschlägigen Organisationen. Daher fordert der BJR, die Zusammensetzung des Gremiums zu überdenken.

„Bei der Diskussion um die Zukunft junger Menschen werden eben diese ausgesperrt“

Die Zusammensetzung des Zukunftsrates sei anscheinend seiner Geschichte geschuldet, der als wissenschaftlich-technischer Beirat gegründet worden war. Wolle sich der Rat nun thematisch breiter aufstellen, müsse sich dies aber auch in seiner Struktur zeigen. „Über die Zukunft des Freistaats diskutiert die Staatsregierung offensichtlich am liebsten mit ausgewählten Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft. An einem echten Dialog zu gesellschaftlichen Themen besteht anscheinend aber wenig Interesse, wie die Zusammensetzung des Gremiums erkennen lässt“, so die BJR-Präsidentin. Vor allem die Perspektiven junger Menschen, die ja in den Zukunftsplanungen für Bayern eine zentrale Rolle spielen müssten, sieht der Bayerische Jugendring im laut Staatsregierung „wichtigsten Beratungsgremium“ absolut nicht ernst genommen.

Zukunftsrat ist in dieser Form noch nicht fit für seine neuen Themen

Martina Kobriger begrüßt, dass laut Staatsregierung „nun auch die Themenbereiche Energie, Klima, Gesundheit, demografischer Wandel, Integration, Bildung und gesellschaftliche Weiterentwicklung mitberücksichtigt werden“ sollen. „Der Zukunftsrat ist mit seiner selektiven Zusammensetzung dafür aber noch nicht fit“, so Kobriger. „Solange gesellschaftliche Gruppen, Wirtschaft und Wissenschaft darin nicht auf gleicher Augenhöhe diskutieren, ist der Zukunftsrat kein Zeichen für die Zukunft!“ 

Quelle: Bayerischer Jugendring

ik

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