Jugendpolitik
Zukunft Europas: Junge Menschen präsentieren konkrete Ideen
Zum Abschluss der Initiative „Ein neues Leitmotiv für Europa“ stellten junge Menschen ihre vielfältigen Ideen in Brüssel vor – u.a. zu Themen wie Umwelt, Beschäftigung und bürgerschaftliches Engagement. Welche dieser Vorschläge für junge Europäer/-innen am wichtigsten sind, hat eine Eurobarometer-Umfrage herausgestellt. Gleichzeitig zeigt sie, dass sich junge Menschen verstärkt freiwillig engagieren.
02.02.2018
Einhundert junge Menschen aus ganz Europa präsentieren am 31. Januar 2018 ihre konkreten Ideen für eine gute Zukunft Europas, die sie im Rahmen der Initiative „Ein neues Leitmotiv für Europa“ entwickelt haben. Dabei hatten sie Gelegenheit mit EU-Kommissar Tibor Navracsics über ihre Meinung zur Zukunft Europas zu diskutieren und darüber zu sprechen, wie ihre Prioritäten besser berücksichtigt werden können. Gleichzeitig mit diesen Anregungen werden die Ergebnisse einer neuen Eurobarometer-Umfrage veröffentlicht, die zeigen, dass sich die Beteiligung junger Menschen an Freiwilligentätigkeiten, innerhalb von Organisationen und an Wahlen in den letzten Jahren verstärkt hat.
62.000 junge Menschen beteiligt
Bei der Abschlussveranstaltung der Initiative „Ein neues Leitmotiv für Europa“ (New Narrative for Europe), die am 31. Januar in Brüssel stattfand, wurden die Ergebnisse der Diskussionen zusammengetragen, die die jungen Menschen in den letzten zwei Jahren geführt haben. Mehr als 62.000 junge Menschen haben an den im Zuge des Projekts europaweit organisierten Debatten teilgenommen. Das Ergebnis ihrer Diskussionen sind zwölf konkrete Ideen für die Zukunft Europas.
Jugend muss im Zentrum der Debatte stehen
Der EU-Kommission für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics erklärte: „Es stimmt mich optimistisch für die Zukunft Europas, wenn ich diese engagierten jungen Menschen sehe, die ihre neuen, frischen Ideen präsentieren. Ich werde die Empfehlungen der Initiative ,Ein neues Leitmotiv für Europa‘ mit größter Aufmerksamkeit lesen. Der Reflexionsprozess ist damit noch nicht zu Ende – die Jugend muss im Zentrum der Debatte über die Zukunft Europas stehen. Deswegen möchte ich, dass diese Überlegungen fortgesetzt werden.
Reaktionen junger Menschen auf die Ideen der Initiative
In einer kürzlich durchgeführten Eurobarometer-Umfrage wurde getestet, wie eine größere Gruppe junger Menschen auf die präsentierten Ideen reagiert. Laut der Umfrage, bei der im September 2017 rund 11.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 15 und 30 Jahren befragt wurden, ist die Zustimmung zu den folgenden Anregungen am höchsten:
- Förderung kritischen Denkens und der Fähigkeit, Informationen zu recherchieren, um Fake News und Extremismus zu bekämpfen (49%);
- leichter Zugang zu Informationen über Leben und Arbeiten im Ausland (49%);
- Förderung von Verhaltensänderungen durch umweltfreundliche Vorhaben wie nachhaltige Verkehrsmittel oder Recycling-Systeme in ganz Europa (40%).
Junge Menschen engagieren sich häufiger freiwillig
Weitere wichtige Ergebnisse des Eurobarometers sind:
- Nach Ansicht von mehr als der Hälfte der jungen Europäerinnen und Europäer sollten Bildung und Kompetenzen höchste Priorität für die EU haben. Dahinter folgen Umweltschutz und Bekämpfung des Klimawandels, sowie Beschäftigung, Steuerung der Migrationsströme und Integration von Flüchtlingen.
- Die jungen Menschen waren aktiver als noch bei der letzten Umfrage im Dezember 2014. 31% der Befragten gaben an, dass sie in den letzten 12 Monaten an einer organisierten Freiwilligentätigkeit teilgenommen hatten.
- Mehr als die Hälfte war Mitglied in Organisationen wie Sportvereinen, Jugendclubs oder lokalen NRO.
- Sogar 64% der Befragten gaben an, in den letzten drei Jahren ihre Stimme bei einer Wahl abgegeben zu haben.
Über die Initiative „Ein neues Leitmotiv für Europa“
In der Debatte über die Zukunft Europas, die in vollem Gange ist, stehen Bildung und Jugend ganz oben auf der politischen Tagesordnung der EU. Die europäischen Staats- und Regierungschefs erörterten die Zukunft von Bildung, Kultur und Jugend auf dem Göteborger Sozialgipfel am 17. November 2017. Ergebnis waren die Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 14. Dezember 2017, in denen die Mitgliedstaaten, der Rat und die Kommission aufgefordert werden, die in Göteborg erörterte Agenda voranzubringen. Die am 31. Januar präsentierten Empfehlungen der YOUrope for Youth Declaration werden in die künftigen Arbeiten der Kommission in den Bereichen Bildung, Kultur und Jugend einfließen.
Toolkit mit Ideen der jungen Menschen
Insgesamt hat das Projekt „Ein neues Leitmotiv für Europa“ fünf Jahre gedauert, zunächst als Pilotprojekt und anschließend als vorbereitende Maßnahme, die beide vom Europäischen Parlament unterstützt wurden. Im Zeitraum 2013-2014 gab das Pilotprojekt Kunst- und Kulturschaffenden, Wissenschaftlern und Intellektuellen eine Stimme, um das europäische Integrationsvorhaben über die Künste und die Wissenschaft stärker in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu rücken. Ab 2015 konzentrierte sich die Initiative darauf, junge Menschen unterschiedlicher Herkunft zu beteiligen. Um die Diskussionen in Europa weiter in Gang zu halten und die Ergebnisse des Projekts zu konkretisieren, wird die Europäische Kommission alle Ideen sowie die von den jungen Menschen erstellten schriftlichen und audiovisuellen Materialien in einem Online-Werkzeugkasten zusammenstellen. Dieses Toolkit wird in den 24 Amtssprachen der EU zur Verfügung stehen und außerdem eine Anleitung zur Moderation von Diskussionen enthalten.
Weitere EU-Werkzeuge zur Beteiligungsförderung
Die EU verfügt über mehrere Werkzeuge zur Förderung der Beteiligung junger Menschen am gesellschaftlichen und demokratischen Leben: Das Programm Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps sind nur zwei Beispiele für wirksame Instrumente, um junge Menschen zusammenzubringen und sie zu ermutigen, ihre Meinung zu sagen, sowie das gegenseitige Verständnis und gemeinsame europäische Werte zu fördern. Auch die EU-Jugendstrategie legt einen Schwerpunkt auf die Teilhabe: Junge Menschen werden durch Diskussionen und Konsultationen in ganz Europa in einen strukturierten Dialog eingebunden. Die Europäische Kommission wird im Frühjahr 2018 einen Vorschlag für eine neue Jugendstrategie präsentieren, der noch mehr junge Menschen verschiedenster Herkunft einbeziehen soll.
Quelle: Europäische Kommission vom 31.01.2018
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