Kinderrechte
Trauriger Rekord: Immer mehr Kinder werden Kriegsopfer
Nach einem Bericht der Vereinten Nationen wurden im Jahr 2018 12.000 Mädchen und Jungen Opfer von Kriegen und bewaffneten Konflikten. Damit hält der negative Trend der Vorjahre an, auch als Ergebnis der Kriege im Jemen und in Syrien. Das Kinderhilfswerk terre des hommes fordert die Bundesregierung auf, Rüstungsexporte insbesondere an die Kriegsparteien im Jemen konsequent zu verbieten.
02.08.2019
Die Zahl der Kinder, die in bewaffneten Konflikten getötet oder verstümmelt wurden, ist im Jahr 2018 weiter gestiegen. Dies belegt ein UN-Bericht zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten, der in New York veröffentlicht wurde. „12.000 Mädchen und Jungen wurden 2018 Opfer von Kriegen oder bewaffneten Konflikten. Das ist ein trauriger Rekord. Nach 8.000 Opfern 2016 und 10.000 2017 ist der negative Trend ungebrochen“, sagte Birte Kötter, Vorstand Kommunikation von terre des hommes. „Diese Zahlen sind auch das Ergebnis der Bombardierung von Schulen, Krankenhäusern und Marktplätzen in Syrien und im Jemen, der fast ausschließlich Zivilisten zum Opfer fallen, darunter immer wieder viele Kinder. Das muss endlich aufhören.“
Schwere Gewalttaten und Verbrechen gegen Kinder
Mit dem Bericht veröffentlichen die Vereinten Nationen zugleich eine jährliche „Liste der Schande“ derjenigen Länder und Kriegsparteien, die sich schwerer Gewalttaten und Verbrechen gegen Kinder schuldig gemacht haben. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate fehlen auf dieser Liste, obwohl die von ihnen geführte Militärkoalition für massive Angriffe auf die Zivilbevölkerung im Jemenkrieg verantwortlich ist. „Ein weiteres Mal vergibt der UN-Generalsekretär offenbar aus politischer Rücksichtnahme die Chance, die Militärkoalition für ihren Krieg gegen Zivilisten verantwortlich zu machen“, so Birte Kötter. „Das sinnvolle Instrument der Liste, das Anprangern auf internationaler Ebene, wird durch diese willkürliche Praxis entwertet. Dies sollte die Bundesregierung am Freitag bei der Aussprache über den Bericht im UN-Sicherheitsrat unbedingt zur Sprache bringen.“
Rüstungsexporte in den Jemen konsequent verbieten
terre des hommes fordert in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, den Vorgaben des Koalitionsvertrages zu folgen und weitere Rüstungsexporte an die Kriegsparteien im Jemen konsequent zu verbieten. „Die Schlupflöcher über den Weg der Kooperation mit europäischen Partnern sind nicht zu akzeptieren. Es wird Zeit, dass Deutschland endlich ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz verabschiedet. Mit dem Tod von Kindern darf es keine Geschäfte geben“, so Birte Kötter.
Quelle: terre des hommes von 01.08.2019
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