Jugendpolitik

Thüringen: Alle Kinder haben ein Recht auf Förderung

In Thüringen lebt fast jedes siebte Kind unter 18 Jahren in einer Familie, die auf Hartz IV angewiesen ist, das belegen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Dabei zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Während im Wartburgkreis oder im Eichsfeld mit acht Prozent vergleichsweise wenige Minderjährige auf Hartz IV angewiesen sind, gibt es in Eisenach mit 21,3 Prozent, Erfurt mit 22 Prozent und Gera mit 25,9 Prozent deutlich mehr betroffene Kinder. „Wir dürfen uns mit dieser Situation nicht zufrieden geben und Kinderarmut zu einem Dauerzustand werden lassen“, mahnt Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen.

20.09.2018

Um der Einkommensarmut von Kindern wirksam entgegenzutreten, fordert der Paritätische schon seit langem die Einführung einer Kindergrundsicherung. Bisherige Formen der Unterstützung erreichen längst nicht alle sozial benachteiligte Kinder. So profitieren, nach aktueller Expertise der Paritätischen Forschungsstelle, deutschlandweit weniger als 15 Prozent der Schüler unter 15 Jahren im Hartz-IV-Bezug von den sogenannten „soziokulturellen Teilhabeleistungen“.

„Auch heute noch sind viele Minderjährige mit Hartz-IV-Bezug von vielen sozialen und kulturellen Aktivitäten ausgeschlossen“, betont Stefan Werner. „Eine Kindergrundsicherung müsste genau hier ansetzen und die tatsächlichen Bedürfnisse der Kinder in den Blick nehmen“, so Werner weiter. Dazu gehört auch, dass alle Kinder und Jugendlichen die bestmögliche Förderung erhalten - auch ohne komplizierte und stigmatisierende Antragsverfahren.

Weitere Informationen zur Kindergrundsicherung und zur Kampagne des Paritätische Gesamtverbandes  „Mensch, Du hast Recht!“ stehen online zur Verfügung.

Quelle: Paritätische BuntStiftung Thüringen vom 19.09.2018

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