Jugendpolitik
Strukturierter Dialog: Ergebnisse der Konsultation zur Anerkennung außerschulischer Bildung liegen vor
Werden die Kenntnisse und Fähigkeiten, die junge Menschen in der außerschulischen Bildung erwerben, ausreichend wertgeschätzt? Dies war eine der zentralen Fragen der deutschlandweiten Konsultation im Rahmen des Strukturierten Dialogs. Mit ihrer Hilfe wurden in den letzten Monaten mehr als 500 Meinungen, Vorschläge und Forderungen von jungen Menschen und Jugendgruppen zusammengetragen und von diesen selbst priorisiert. Nun liegt die Zusammenfassung der Ergebnisse vor.
27.06.2012
Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze
Besonders wichtig finden die Konsultationsteilnehmenden die Kenntnisse und Fähigkeiten, die junge Menschen durch die Zusammenarbeit in der Gruppe und durch das Selbermachen in der außerschulischen Bildung erwerben. Junge Menschen lernen dabei unter anderem, sich für sich selbst und für andere einzusetzen, können individuelle Stärken entdecken und ausbauen und erfahren, dass Lernen keine „Pflichtaufgabe“ sein muss.
Unter den Konsultationsteilnehmenden herrscht die Meinung vor, dass die in der außerschulischen Bildung erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten von der Gesellschaft bzw. von Dritten im Allgemeinen und von der Politik, Arbeitgeber_innen und (Hoch-)Schulen im Besonderen nicht ausreichend wertgeschätzt und nur bedingt von diesen anerkannt werden. Das außerschulische Engagement junger Menschen wertzuschätzen, heißt nach Ansicht der Konsultationsteilnehmenden, dafür auch entsprechende Freiräume zur Verfügung zu stellen.
Um die Sichtbarkeit und Anerkennung außerschulisch erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten zu stärken, sind nach Meinung der Konsultationsteilnehmenden Nachweise sinnvoll, solange sie nicht zu einem „Pflichtenheft“ werden. Darüber hinaus werden eine bessere Öffentlichkeitsarbeit, die Gleichberechtigung von schulischer und außerschulischer Bildung, die Würdigung des außerschulischen Engagements auf allen Ebenen sowie alltagsnahe Angebote und die praktische Unterstützung von Aktiven empfohlen.
Damit mehr junge Menschen von außerschulischer Bildung profitieren, halten die Konsultationsteilnehmenden ein Umdenken für erforderlich. Dieses umfasst u.a. die Abkehr vom hergebrachten Bildungsverständnis. Des Weiteren sind nach Ansicht der Konsultationsteilnehmenden mehr positive Öffentlichkeitsarbeit, der gezielte Einsatz von Geldern, der Abbau von Hindernissen und die gleichwertige Anerkennung außerschulischer Leistungen notwendig.
››› Die Zusammenfassung der Konsultationsergebnisse
Über den Konsultationsprozess
Von Dezember 2011 bis Mai 2012 waren junge Menschen sowie Jugendgruppen, -verbände, -initiativen, Schulklassen etc. aufgerufen, sich an der Konsultation zu beteiligen. In einer ersten Phase wurden ihre Meinungen, Erfahrungen, Positionen und Vorschläge anhand von Leitfragen über ein Online-Verfahren gesammelt. In einer zweiten Phase hatten anschließend alle Teilnehmenden die Möglichkeit, die gesammelten und aufbereiteten Beiträge nach ihrer Wichtigkeit zu bewerten.
Auf der Grundlage ihrer Bewertungen erstellte die Koordinierungsstelle zur Umsetzung des Strukturierten Dialogs abschließend diese Zusammenfassung. Eingang in die Zusammenfassung fanden dabei die Beiträge, die die meisten Stimmen erhielten und damit im obersten Drittel des „Ranking“ liegen.
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››› Alle Beiträge ansehen
Was mit den Ergebnissen passiert
Die Konsultationsergebnisse fließen sowohl in den Prozess zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland als auch in den Prozess zur Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik ein. Ganz konkret haben die Mitglieder der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie und die Mitglieder der Steuerungsgruppe für die Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik zugesagt, sich damit auseinandersetzen und den Teilnehmenden im Anschluss ein Feedback dazu geben. Beide Gremien setzen sich aus politischen Entscheidungsträger_innen und Fachleuten aus Theorie und Praxis zusammen und spielen eine wesentliche Rolle für die Gestaltung des jeweiligen Prozesses.
Darüber hinaus werden die Ergebnisse an weitere Akteur/-innen, die beim Thema „Anerkennung außerschulischer Bildung“ Verantwortung tragen, mit der Bitte weitergeleitet, diese zu diskutieren, bei Entscheidungen zu berücksichtigen und den beteiligten Jugendlichen und Jugendgruppen ein Feedback zu geben.
Materialien zum Thema
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Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung 1/2024: Meinungsfreiheit und Protest
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Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 4/2023: Gender und Diversity
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Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 3/2023: „Frieden und Sicherheit – Politische Bildung nach dem 24. Februar 2022“
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Broschüre
Kind- und jugendorientierte Ganztagsbildung
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Anleitung / Arbeitshilfe
Berufsbild Erlebnispädagog:in
Projekte zum Thema
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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Training of Trainers in nonformal education in times of war
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Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
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Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
participART – Medien.Kunst.Pädagogik
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Fontanestadt Neuruppin
WORD&PLAY! #GameCamps in Neuruppin (Brandenburg)
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GEKO e.V.
EUROPER-2019 - European Perspectives on Asylum Policy
Institutionen zum Thema
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Fort-/Weiterbildungsanbieter
KEJ – Kompetenzzentrum Erlebnispädagogik und Jugendarbeit
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Verband / Interessenvertretung
Stadtjugendring Leipzig e.V.
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen
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Verband / Interessenvertretung
Kreisjugendring München-Land
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung e.V.