Jugendpolitik

Sieben Prozent mehr Ausgaben für die Jugendhilfe in Hessen

Im Jahr 2011 wurden von den verschiedenen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe in Hessen netto gut 2,4 Milliarden Euro ausgegeben. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, erhöhten sich die Nettoausgaben gegenüber 2010 um knapp 159 Millionen Euro oder gut sieben Prozent.

19.11.2012

Rechnerisch war jeder Einwohner Hessens durch die Jugendhilfeausgaben mit 394 Euro belastet, 25 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Dieser Betrag schwankte bei den kreisfreien Städten und Landkreisen zwischen 230 Euro im Kreis Waldeck-Frankenberg und 732 Euro in Frankfurt am Main.

Die Bruttoausgaben stiegen 2011 um gut sieben Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Sie setzten sich zusammen aus den Ausgaben für Einrichtungen (63 Prozent – im Wesentlichen für die Kindertageseinrichtungen) und den Ausgaben für die Einzel- und Gruppenhilfe (37 Prozent).

Gut 61 Prozent der Bruttoausgaben standen für die Tagesbetreuung von Kindern zur Verfügung (59 Prozent für Kindertageseinrichtungen und knapp zwei Prozent für Tagespflegepersonen). Knapp 27 Prozent der Bruttoausgaben wurden für die Hilfe zur Erziehung, Inobhutnahme und für die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche ausgegeben. Gut sechs Prozent flossen in die Jugendarbeit. Die Jugendsozialarbeit, allgemeine Förderung der Familie, Unterbringung von Müttern und Vätern mit ihren Kindern sowie die Mitarbeiterfortbildung spielten mit jeweils zwischen ein und zwei Prozent der Bruttoausgaben nur eine geringe Rolle. Die sonstigen Ausgaben machten knapp drei Prozent aus.

Den Bruttoausgaben standen Einnahmen von knapp 245 Millionen Euro gegenüber, wobei die Tageseinrichtungen für Kinder mit 167 Millionen Euro den größten Teil verbuchten. Die Ausgaben für die Kindertageseinrichtungen wurden 2011 zu gut einem Zehntel (11,2 Prozent) durch Beiträge gedeckt.

Bei den Gemeinden ohne eigenes Jugendamt konzentrierten sich die Ausgaben für Kindertagesbetreuung sogar auf 92 Prozent der Gesamtausgaben. Die Jugendämter nahmen hingegen vermehrt auch andere Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe war. Der Anteil an den Gesamtausgaben für die Kinderbetreuung lag bei fast 45 Prozent, die Hilfen zur Erziehung waren mit knapp 42 Prozent der nächst größere Ausgabenposten. Bei der obersten Landesjugendbehörde stand neben der Kindertagesbetreuung (knapp 48 Prozent), die Jugendarbeit (knapp 46 Prozent) im Focus.

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt vom 16.11.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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