Jugendpolitik

NRW stellt „Kinder- und Jugendförderplan 2011 bis 2015“ vor

Nordrhein-Westfalens Familien- und Jugendministerin Ute Schäfer hat am 20. Mai 2011 in Düsseldorf den Entwurf zum "Kinder- und Jugendförderplan 2011 bis 2015" vorgestellt. Die Landesregierung hat beschlossen, dafür die Mittel in den nächsten fünf Jahren jährlich um 20 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro zu erhöhen.

20.05.2011

"Mit dem neuen Kinder- und Jugendförderplan setzen wir auch neue Schwerpunkte in der Jugendpolitik: Bildung und Prävention. Stärker als zuvor stellt er die Jugendarbeit als Bildungsort, insbesondere für benachteiligte Jugendliche in den Mittelpunkt", erklärte Schäfer. Die aktuelle Shell-Jugendstudie habe ergeben, dass die soziale Kluft zwischen armen und reichen Kindern und Jugendlichen immer größer werde. Die Zuversicht auf gute Lebens- und Bildungsperspektiven bei Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien habe weiter abge­nommen. "Wir sind im Begriff, ein Fünftel der jungen Generation zu verlieren. Um das zu verhindern, brauchen wir nicht nur ein sozial gerechtes Bildungssystem und den Ausbau von Ganztagsschulen, sondern auch zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit", sagte die Ministerin. 

Der Kinder- und Jugendförderplan ist ein zentrales Instrument der Jugendpolitik. Aus diesem Förderprogramm werden zum Beispiel Jugendzentren, die Arbeit der Jugendverbände und der kulturellen Jugendarbeit sowie Beratungsstellen, Jugendwerkstätten oder Projekte für schulmüde Jugendliche unterstützt. Daneben werden Projekte zu verschiedenen Schwerpunkten gefördert. Dazu gehören unter anderen internationale Austauschmaßnahmen, Projekte für jugendliche Fußball-Fans sowie Kultur- und Medienprojekte. 

Die Verbändebeteiligung zum Entwurf des Kinder- und Jungendförder­plans 2011-2015 sei bereits abgeschlossen. Dabei habe das Minis­terium diesmal neue Wege beschritten, indem erstmals auch Jugend­liche im Rahmen von drei Regionalkonferenzen direkt beteiligt worden seien. "Wir haben vor Ort Gespräche mit Jugendlichen geführt, die in der kulturellen Jugendarbeit aktiv sind, die Jugendzentren besuchen und sich in Jugendverbänden engagieren. Sowohl ihre als auch die Hinweise der Verbände wurden im Entwurf berücksichtigt", erläuterte Schäfer. 

Für den Schwerpunkt Prävention sehe der Kinder- und Jugendförder­plan für unmittelbar präventiv wirkende Angebote z. B. der Jugend­sozialarbeit, des Kinder- und Jugendschutzes und der Gewaltprävention zusätzlich 12,8 Millionen Euro vor. "Einem Teil der Kinder und Jugend­lichen in Nordrhein-Westfalen eröffnen sich beim Heranwachsen viele Chancen. Ein anderer Teil ist Risiken ausgesetzt, die das Aufwachsen gefährden: zum Beispiel Armut, Gewalt oder Suchtprobleme. Unser Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Chancen auf eine gute Lebens- und Bildungsperspektive zu ermöglichen. Deshalb wollen wir solchen Risiken mit vorbeugenden Ansätzen entgegenwirken und bereits gefährdeten Kindern und Jugendlichen Hilfe anbieten. Damit verfolgen wir auch die Absicht, spätere gesellschaftliche Folgekosten für zukünftige Generationen zu reduzieren", sagte Schäfer. 

Darüber hinaus komme unter der Überschrift "Fit für die Zukunft – Gemeinsam Bildung erleben" die Bildungsförderung in nahezu allen Bereichen des Kinder- und Jugendförderplans zum Ausdruck. Dabei sei ein wichtiger Bereich der Bildung die kulturelle Bildung. 

"Wir wollen uns auf den Weg zum ‚Jugendkulturland NRW’ machen. Jugendliche sollen die kulturelle Vielfalt unseres Landes kennenlernen und diese mit ihren eigenen Aktivitäten bereichern. Durch eine verbes­serte Förderung zum Beispiel der Jugendkunstschulen und anderer Projekte vor Ort wollen wir den Zugang zur kulturellen Bildung aus­bauen. Dafür werden wir im Kinder- und Jugendförderplan rund 2 Mil­lionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen", kündigte die Ministerin an.

Quelle: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW

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