Jugendpolitik
LJR Niedersachsen: Die europäische Idee durch Jugendaustausch erleben
Der Niedersächsische Landtag berät aktuell den Entschließungsantrag „Europa – Chancen für alle! Europäische Austauschprogramme für die gesamte junge Generation zugänglich machen – Niedersachsen in Europa weiter stärken“. In diesem Zusammenhang fordert der Landesjugendring Niedersachsen u.a. die Finanzierung und Ressourcen für internationale Jugendbegegnungen auszubauen.
12.11.2018
In seiner Stellungnahme im Rahmen der Anhörung am 8. November unterstreicht der Landesjugendring die hohe Bedeutung des Jugendaustauschs: Insbesondere in Zeiten, in denen die Europäische Union verstärkt infrage gestellt wird und nationalstaatliche Interessen vermehrt in den Vordergrund treten, ist es nach Ansicht des LJR wichtig, den europäischen Gedanken insbesondere bei jungen Menschen zu stärken und die europäische Idee durch einen intensivierten Jugendaustausch unmittelbar zu (er-)leben.
Kennenlernen anderer Nationen und Kulturen
Im Mittelpunkt des europäischen Jugendaustauschs sollte nach Auffassung des LJR nicht das Erleben von persönlichen Vorteilen, wie beispielsweise der Wegfall von Roaming-Gebühren, stehen, sondern der Austausch als solcher und damit verbunden das Kennenlernen anderer Nationen und Kulturen, das Schließen neuer Freundschaften, das Sensibilisieren für die Lebenslagen junger Menschen in anderen Teilen Europas und das Erleben von Freundschaft und Frieden als eine unverzichtbare persönliche Erfahrung, die Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entgegenwirkt und Internationalität befördert.
Förderinstrumente ausbauen
Entsprechend positioniert sich der LJR zu den verschiedenen Aspekten des Entschließungsantrages. Insbesondere macht der LJR deutlich, dass laut Jugendhilfestatistik die Zahl der öffentlich geförderten Internationalen Jugendbegegnungen von Trägern aus Niedersachsen von 829 Maßnahmen im Jahr 1996 auf 236 im Jahr 2015 zurückgegangen ist. Dieser dramatische Rückgang ist nicht dem Desinteresse junger Menschen oder den Trägern der Jugendarbeit geschuldet, sondern in erster Linie den mangelhaften Förderinstrumenten und -summen, die schleunigst angepasst werden sollten.
Fehlende personelle Ressourcen
Für den Bereich des Schüler/-innen-Austauschs fordern SPD und CDU in ihrem Antrag, „[…] zu prüfen, inwieweit der zusätzliche Arbeitsaufwand, der Fachbereichsleitern bei der Planung und Durchführung von schulischen Austauschprogrammen entsteht, künftig noch besser im Stundenkontingent verankert werden kann.“ Auch scheitern etliche internationale Jugendbegegnungen an den fehlenden personellen Ressourcen der Träger: Im Rahmen der o.g. Förderprogramme werden i.d.R. nur die maßnahmebezogenen Kosten gefördert. Viele Träger konnten daher internationale Jugendbegegnungen nicht mehr in dem Maße durchführen wie in der Vergangenheit. Der Landesjugendring empfiehlt deshalb Trägern, die im Bereich der internationalen Jugendbegegnung tätig werden wollen, für diese Aufgaben auch eine zusätzliche Personalförderung zu gewähren.
Die gesamte Stellungnahme ist auf der Webseite des LJR zu finden.
Quelle: Landesjugendring Niedersachsen e.V. vom 08.11.2018
Termine zum Thema
-
21.03.2024
Umgang mit Rechtspopulismus und Demokratiefeindlichkeit in der Jugendarbeit
-
09.04.2024
Mobilotsen-Weiterbildung am 09. und 10. April 2024 in Greifswald
-
11.04.2024
Jugendaustausch To Go – Organisationen und Initiativen für internationalen Schulaustausch stellen sich vor
-
12.04.2024
Fortbildung Smarte Jugendarbeit
-
15.04.2024
Demokratinnen und Demokraten fallen nicht vom Himmel - Demokratiefähigkeit bei Kindern und Jugendlichen fördern
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
Wie geht’s unseren Kindern und Jugendlichen? – Zur mentalen Gesundheit junger Menschen - KJug 1/2024
-
Broschüre
Broschüre „Politische Bildung und Jugendarbeit. Handreichung für eine verbindende Perspektive“
-
Zeitschrift / Periodikum
Das baugerüst 2/23 „Jugendarbeit und Schule“
-
Broschüre
Vertrauensschutz im Kinderschutz
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 3/2023: „Frieden und Sicherheit – Politische Bildung nach dem 24. Februar 2022“
Projekte zum Thema
-
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Training of Trainers in nonformal education in times of war
-
Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
-
European Knowledge Centre for Youth Policy
-
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Sprachanimation in internationalen Begegnungen
-
„Wege zur Erinnerung 2022“ analog, digital oder hybrid
Institutionen zum Thema
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Landesverband Nord
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Brüggenest
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Katholische Jugendagentur Bonn gGmbH
-
Verband / Interessenvertretung
Stadtjugendring Leipzig e.V.