Bundestagswahl 2021
Kulturelle Bildung in den Wahlprogrammen
Anlässlich der Bundestagswahl 2021 hat sich der Dachverband der Kulturellen Bildung, BKJ, die Wahlprogramme von Bündnis 90/die Grünen, CDU/CSU, Die LINKE, FDP und SPD vorgenommen und geprüft: Welche Aussagen treffen die Parteien zu Kinder- und Jugendpolitik, zu Bildungs- und zu Kulturpolitik? Und wie spiegeln sich darin etwa die Forderungen wider, die die Fachorganisationen der Kulturellen Bildung aufgestellt haben?
23.09.2021
Mit den Forderungen anlässlich der Bundestagswahl zielen die Fachorganisationen Kultureller Bildung unter dem Dach der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) auf eine Zukunftsallianz Jugend. Sie fordern, die kulturelle Kinder- und Jugendbildung zu stärken und so ihr Potenzial zu nutzen für eine nachhaltige, gerechte Gesellschaft, die Diversität lebt und europäisch und international eingebunden ist. Dafür fordern sie gemeinsam die Politik auf, neue Strategien für Bildungsgerechtigkeit und kulturelle Teilhabe innerhalb von Bildungsallianzen zu entwickeln und strukturell zu fördern, um für alle Kinder und Jugendlichen dauerhaft Zugänge zu Kultur und Bildung zu sichern. Zudem soll ein Digitalpakt 2.0 über Schule hinaus vorangetrieben werden, um zivilgesellschaftliche Orte und kommunale Einrichtungen kultureller Kinder- und Jugendbildung in der Entwicklung digitaler und hybrider Angebote zu unterstützen, damit kreative und emanzipierte Teilhabe ermöglicht wird. Außerdem sollen Fachstrukturen der Kulturellen Bildung unterstützt werden, um Lösungsstrategien für gesellschaftspolitische Zukunftsfragen kontinuierlich zu erarbeiten.
Wo finden sich diesbezügliche Aussagen in den Wahlprogrammen wieder?
Die kulturelle Kinder- und Jugendbildung ist zwar einerseits ein spezifisches Themenfeld, aber zugleich in ihrem Querschnittscharakter außerordentlich umfassend und vernetzt. Aussagen können daher in allen drei Schwerpunkten Jugend, Bildung und Kultur vertreten sein.
Um die Aussagen zu kultureller Kinder- und Jugendbildung in den Wahlprogrammen zu strukturieren, hat die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung eine Analyse anhand der Politikfelder Kinder- und Jugendpolitik, Bildungs- und Kulturpolitik des Bundes sowie Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik vorgenommen und weist die Parallelen der Aussagen in den Wahlprogrammen zu den Forderungen der Fachorganisationen Kultureller Bildung aus.
Fazit
In einigen Aussagen in den Wahlprogrammen konnten klare Parallelen zwischen Forderungen der Fachorganisationen Kultureller Bildung und einzelnen Wahlprogrammen herausgearbeitet werden. In anderen wurde kulturelle Kinder- und Jugendbildung zwar nicht explizit erwähnt, könnte aber – und sollte auch – mitgemeint sein. Denn die Stärken der kulturellen Kinder- und Jugendbildung können für viele der zentralen Fragestellungen unserer Gesellschaft einen Beitrag leisten, etwa zur Frage nach einer gerechten Zukunft und den Herausforderungen einer nachhaltigen Gesellschaftspolitik.
Die BKJ ruft daher dazu auf, bereits in den Koalitionsverhandlungen – unabhängig von der spezifischen Parteien-Konstellation – die kulturelle Kinder- und Jugendbildung explizit zu fördern sowie zentrale kinder- und jugendpolitische, bildungs- und kulturpolitische Themen und Projekte einzubringen, die von Trägern der Kulturellen Bildung und ihren Partnern umgesetzt werden. Diese sollten mit klarer Zielsetzung der politischen Agenda der kommenden Jahre eingeschrieben und von der zukünftigen Bundesregierung zusammen mit den Ländern, allen weiteren Akteuren und der Zivilgesellschaft konsequent weiterverfolgt und umgesetzt werden.
Weitere Informationen
- Forderungen der Fachorganisationen Kultureller Bildung anlässlich der Bundestagswahl 2021
- Vorschläge zur Ausgestaltung eines „Digitalpakt 2.0 Kultur.Jugend.Gerecht“
Quelle: Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ)
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