Jugendpolitik

Konferenz der Landesjugendringe ist empört über Kürzungen in der Jugendarbeit im Freistaat Sachsen

Die Konferenz der Landesjugendringe wies im Rahmen ihrer Sitzung am 09. März darauf hin, dass die Kürzungen der Sächsischen Landesregierung im Bereich der Jugendarbeit die in den letzten 20 Jahren aufgebauten, inzwischen bewährten Strukturen der Jugendverbandsarbeit in ihrer Existenz bedrohten.

10.03.2010

Die Konferenz der 16 Landesjugendringe in der Bundesrepublik Deutschland weist die Äußerungen der sächsischen Staatssekretärin, Andrea Fischer, zu den Kürzungen in der Kinder- und Jugendarbeit des Freistaates (siehe Hyperlink unten) entschieden zurück.

Jugendarbeit auf „Häkelkurse“ zu verunglimpfen, zeuge zum einen von ihrem fehlenden Verständnis der zivilgesellschaftlichen Potenziale des Engagements für Kinder und Jugendliche. Zum anderen dokumentiere Fischer damit ihre Unkenntnis über den gesetzlich garantierten Anspruch auf Förderung der Persönlichkeit aller junger Menschen, der sich aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz ergäbe.

Die Kürzungen gefährdeten die in den letzten 20 Jahren engagiert und mit bundesweit vereinten Kräften aufgebauten, inzwischen bewährten Strukturen der Jugendverbandsarbeit in ihrer Existenz.

Der Freistaat Sachsen verschlechtere wissentlich und vorsätzlich die Rahmenbedingungen für ein gelingendes Aufwachsen jener Kinder und Jugendlichen, die in den kommenden Jahren Verantwortung für seine demokratische Gestaltung und kompetente Weiterentwicklung übernehmen sollen.

Die Landesjugendringe sehen die Sächsische Landesregierung auf einem falschen Weg, wenn sie auf die Mitwirkung des Kinder- und Jugendrings Sachsen e.V., seiner Mitgliedsorganisationen und deren pädagogischer Fachkräfte verzichte, indem sie ihnen ihre Arbeit unmöglich mache. 

Die Konferenz der Landesjugendringe fordert die sächsische Staatsregierung auf, die Kürzungen zurückzunehmen und die bestehenden Strukturen zu sichern und weiterzuentwickeln.

Jugendverbände hätten durch das Heranführen junger Menschen an demokratisches Handeln, an verantwortungsvollen, toleranten Umgang miteinander und an ehrenamtliches Engagement in hohem Maß gesellschaftsbildende Wirkung: Jugendverbände seien Werkstätten der Demokratie. Sie gäben Kindern und Jugendlichen auf deren Suche nach ihrem eigenen Lebensweg, ihren Werten und Haltungen vielfältige Räume zum Ausprobieren und begleiteten sie mit Rat und Tat. Durch ihre starke Orientierung an den Bedürfnissen junger Menschen realisiere Jugendverbandsarbeit die Teilhabe und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen an den sie betreffenden Entscheidungen.

Der mit den jetzigen Kürzungen verbundene weitgehende Verzicht des Freistaates auf die Kompetenz seiner Jugendverbände und -vereine sei kurzsichtig und beschädige die sächsische Zivilgesellschaft. Die sächsische Landesregierung provoziere mit ihrem jetzigen Vorgehen in den kommenden Jahren ein deutliches Mehr an Ausgaben z. B. in Polizei, Justiz und Strafvollzug. Eine leistungsfähige, nachhaltige und präventiv wirkende Jugend- und Jugendverbandsarbeit sei demgegenüber kostengünstiger und zukunftsfähiger.

Mehr Informationen unter: http://www.kjrs-online.de/index.php?m=aktuelles/kjrs_news

Quelle: Die Landesjugendringe

 

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