Jugendpolitik
Katholische Jugendverbände fordern auf ihrer Jahresversammlung einen neuen Umgang mit der Zeit
Rund neunzig Delegierte der katholischen Jugendverbände haben im Erzbistum Köln getagt. Die Jugendverbandlerinnen und Jugendverbandler diskutierten unter anderem über den zunehmenden Zeit- und Leistungsdruck, dem Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind.
02.12.2013
„Junge Menschen haben immer weniger unverzweckte Zeit. Der Druck, Leistung zu erbringen und die eigene Zeit in Lernen oder Arbeit zu investieren, ist so hoch wie nie“, erläutert BDKJ-Diözesanvorsitzende Susanne Schütte „Leben ist anders“, den Leitbeschluss der Versammlung. „Als junge Christinnen und Christen fordern wir von der Politik, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Rahmenbedingungen zu bieten, die eine freie Gestaltung der Zeit und selbstbestimmtes Lernen ermöglichen.“
Die katholischen Jugendverbände wollen aber nicht nur gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändern, sondern auch auf ihre eigene Organisation und Anforderungen blicken: „Wir wollen mit gutem Beispiel voran gehen und ausprobieren, welche Auswirkungen es hat, wenn wir unsere Gremienkultur verändern, um gegenseitigem Leistungsdruck entgegen zu wirken“, erklärt BDKJ-Diözesanvorsitzender Tobias Agreiter. „Damit setzen die katholischen Jugendverbände einen Gegentrend zur immer weiter voranschreitenden Verdichtung der Zeit.“ In einem Beschluss zur Präventionsarbeit im Erzbistum Köln begrüßen die Delegierten die Verpflichtung zu regelmäßigen Schulungen als effektives Mittel, um den Kindesschutz in der kirchlichen Jugendarbeit sicherzustellen. Sie fordern jedoch die Erweiterung der Schulungskonzepte sowie die Sicherung der Finanzierung der Schulungen durch das Erzbistum.
Aus aktuellem Anlass beauftragte die Versammlung den BDKJ-Diözesanausschuss sich verstärkt mit Asylpolitik und Flucht auseinanderzusetzen und aktiv zu werden. Ein erster Schritt wurde bereits gemacht: Der traditionelle Gottesdienst der Versammlung stand unter dem Thema „Flucht“ und die Kollekte wird dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ zugute kommen.
Der BDKJ-Diözesanvorstand besteht derzeit aus den beiden BDKJ-Diözesanvorsitzenden Annika Triller und Susanne Schütte, dem BDKJ-Diözesanvorsitzenden Tobias Agreiter und dem BDKJ-Diözesanpräses Dirk Bingener. Gemeinsam leiten sie den Dachverband der katholischen Jugendverbände im Erzbistum Köln.
Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vom 02.12.2013
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