Jugendpolitik

Junge Menschen aus Jugendhilfe-Einrichtungen kommen bei erster Bundestagung zusammen

In Bayern fand die erste Bundestagung einrichtungsübergreifender Beteiligungsstrukturen in der stationären Erziehungshilfe statt. Dort tauschten sich die Interessensvertretungen aus Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und NRW aus. Die Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren fordern u.a. Interessensvertretungen in allen Bundesländern sowie weitere Bundestreffen.

05.02.2020

Sie sind bundesweit Vorreiter bei der Beteiligung junger Menschen aus Erziehungshilfe-Einrichtungen: Die Interessensvertretungen von jungen Menschen aus stationären Erziehungshilfen aus NRW, Bayern, Brandenburg und Hessen. Denn bislang gibt es einrichtungsübergreifende Beteiligungsstrukturen nur in ihren Bundesländern. Jugendliche aus Rheinland-Pfalz, die aktuell ein Gremium in ihrer Heimat gründen, beteiligten sich ebenfalls an der ersten Bundestagung der Interessensvertretungen. Insgesamt 33 Bewohnerinnen und Bewohner aus Jugendhilfe-Einrichtungen im Alter von 13 bis 21 Jahren kamen auf die Burg Hoheneck am vergangenen Wochenende im bayerischen Ipsheim, 11 von ihnen aus NRW vom Gremium „Jugend vertritt Jugend“ (JvJ NRW). Eine zentrale Forderung der Jugendlichen: Das Bundestreffen soll wiederholt werden. Interessensvertretungen nach ihrem Vorbild sollte es in allen Bundesländern geben.

Gemeinsam haben die Jugendlichen in Form von Workshops und Thementalks über ihre Belange, Wünsche und Interessen gesprochen. Thema waren unter anderem Vorurteile gegenüber Kindern und Jugendlichen aus Einrichtungen und wie diese das Leben der Jugendlichen und das Image der Jugendhilfe beeinflussen. Mit neuen Kontakten und spannenden Eindrücken im Gepäck sind die Kinder und Jugendlichen jetzt auf ihre weitere Arbeit im eigenen Bundesland vorbereitet.

Die Mitglieder von JvJ NRW sind froh, an der Bundestagung teilgenommen zu haben: „Das Wochenende hat uns sehr dabei geholfen, Kontakte über die eigene Interessensvertretung hinaus zu knüpfen und die Themen der anderen Jugendlichen kennen zu lernen. Neue Blickwinkel auf die eigenen Interessen und Probleme sind immer hilfreich und es hat sehr viel Spaß gemacht, bei den Workshops mitzuarbeiten.“

Über „Jugend vertritt Jugend“

JvJ NRW besteht aus elf Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 21 Jahren und will künftig mehr Beteiligung für die Bewohnerinnen und Bewohner von Einrichtungen und Wohngruppen erreichen. Fünf Mal im Jahr wird JvJ NRW tagen. Für die Anliegen der Jugendlichen ist sie über die Internetseite www.gehoert-werden.de ständig ansprechbar. Die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) sowie das NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) unterstützen die Kinder und Jugendlichen seit 2017 im Rahmen des dreijährigen Projekts „Gehört werden!“ dabei, eine landesweite Interessenvertretung zu etablieren.

Quelle: Landschaftsverband Rheinland (LVR) vom 04.02.2020

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