Jugendpolitik

Jugendpolitik der Türkei im Umbruch

Im Sommer 2011 wurde das Ministerium für Jugend und Sport gegründet und damit die Zielgruppe Jugend stark aufgewertet. Ein kürzlich veröffentlichtes Grundsatzpapier des Ministeriums beschreibt den Paradigmenwechsel in der Jugendpolitik. Autor/-innen aus dem neuen Ministerium für Jugend und Sport, Forschung und Zivilgesellschaft analysieren in einer neuen IJAB-Veröffentlichung die sich verändernde türkische Jugendpolitik.

02.04.2013

Die vom neuen Jugendminister Kilic in die Wege geleiteten Schritte lassen erkennen, dass die Türkei sich des Potenzials ihrer im europäischen Vergleich sehr jungen Bevölkerung (über 50 % sind unter 30 Jahre alt) bewusst zu werden beginnt. Lange ist von den türkischen Akteuren eine kohärente und an den Fähigkeiten der Jugend ausgerichtete Jugendpolitik eingeklagt worden, die auch die Zielgruppe der jungen Menschen selbst einbezieht und aktiv beteiligt. Einige grundlegende Schritte für eine Weiterentwicklung des Jugendbereichs wurden jetzt umgesetzt:

Erstmals wurden die Grundsätze und Aufgaben einer nationalen Jugendpolitik vom Ministerium formuliert und in einem 65-seitigen Papier veröffentlicht, das Anfang 2013 veröffentlicht wurde und Gesetzeskraft besitzt; dem vorausgegangen ist ein Konsultationsprozess in Form mehrerer Jugendkonferenzen nicht nur in den Metropolen, sondern auch in den Provinzen der Türkei.

  • Das Budget des Jugendministeriums wurde um ein Vielfaches erhöht und eine große Anzahl neuer Mitarbeiter/-innen eingestellt.
  • Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sollen die Angebote der Jugendarbeit bekanntgemacht und mehr Jugendliche zu erreicht werden.
  • Erstmals wurden Förderprogramme aufgelegt, die eine Projektförderung von Nichtregierungsorganisationen möglich machen.
  • Weiterhin hat die Regierung konkrete Aktivitäten zur Gründung eines türkischen Jugendrings entwickelt.

Mit diesen Entwicklungen kündigt sich ein Paradigmenwechsel in der Jugendpolitik der Türkei an. Die ersten Schritte auf dem Weg zu einer nationalen Jugendpolitik sind getan. Von nun an stellt sich die Frage nach der Einschätzung der neuen Rahmenbedingungen. Sowohl die Jugendarbeit vor Ort als auch der deutsch-türkische Jugend- und Fachkräfteaustausch werden von diesen Veränderungen berührt. Dabei sind die Bewertungen dieser Entwicklungen durchaus unterschiedlich. Um den deutschen Trägern Informationen aus erster Hand zu bieten und damit eine eigene Einschätzung der aktuellen Entwicklungen in der Türkei zu ermöglichen, veröffentlicht IJAB ein Türkei-Special. Dabei kommen in erster Linie die Akteure aus dem Land selbst zu Wort. In einem ersten Schritt stellt das Ministerium für Jugend und Sport die von ihm unternommenen Aktivitäten vor. Diese werden dann im Folgenden ergänzt und bewertet durch Beiträge aus Sicht türkischer NGOs und der Wissenschaft. Den Abschluss bildet eine von IJAB zusammengestellte Liste kommentierter Links zu weiteren Organisationen, die den deutsch-türkischen Austausch unterstützen und in dieser Hinsicht den Trägern nützlich sein können.

Die Veröffentlichung kann <link http: www.ijab.de publikationen detail _blank external-link-new-window external link in new>im PDF-Format heruntergeladen werden.

Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendpolitik der Bundesrepublik Deutschland

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