Tag der Bildung

Jugendliche fordern „Lasst uns nicht allein!“

Angesichts der Corona-Pandemie fordern Jugendliche, dass das Thema Mental Health in Schule und Gesellschaft eine wichtigere Rolle spielt. Auch wünschen sie sich die zügige Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie. Von der Politik erwarten sie außerdem, mit ihnen besser zu kommunizieren. Das sind nur einige Ergebnisse einer Umfrage die am 8. Dezember, dem Tag der Bildung, der Politik übergeben werden.

08.12.2020

Mental Health in Schule und Gesellschaft

In der Umfrage im Auftrag des Stifterverbandes gaben über die Hälfte (53 Prozent) der befragten Schülerinnen und Schüler an, durch die Coronakrise größere Zukunftssorgen zu haben. Sie fühlen sich einsam (58 Prozent) und müssten mehr Verantwortung tragen (75 Prozent). Entsprechend lautet eine Forderung, dass das Thema Mental Health in Schule und Gesellschaft eine wichtigere Rolle spielen soll. Die Begründung: „Aktuell fühlen wir uns mit unseren Sorgen und Ängsten allein gelassen und haben das Gefühl, dafür keine Ansprechperson zu haben.“ Daher solle es in den Schulen Experten als Ansprechpartner geben.

Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie

Den derzeitigen Online -Unterricht halten nur 41 Prozent der Befragten für effektiv. Deswegen fordern sie die stufenweise Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie, die einen reibungslosen, informativen und wertvollen Unterricht im Homeschooling ermöglicht. Außerdem solle der Umgang mit Medien stärker im Lehrplan verankert werden. Die Begründung: „Wir halten fehlendes technisches Equipment und Know-How für die häufigsten Ursachen dieses problematischen Zustandes.“ So soll auf diesem Gebiet beispielsweise das Wissen der Schüler besser genutzt und Lehrkräfte verpflichtend fortgebildet werden.

Zunahme von Verschwörungstheorien

Ein Drittel der Befragten beobachtet in seinem Umfeld die Zunahme von Verschwörungstheorien. Deswegen fordern die Jugendlichen von der Politik, mit ihnen besser zu kommunizieren. Die Begründung: „Da die Schulen unsere ersten Ansprechpartner sind, braucht es eine Stärkung der faktenbasierten Kommunikation zwischen politischen Institutionen und Schulen.“ Daher sollen Schulen im Dialog mit der Politik den Sinn und Hintergrund aktueller Ereignisse besser erklären – generell und aktuell die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Heute, am Tag der Bildung, übergeben die Jugendlichen ihre Forderungen der Politik und der Öffentlichkeit. Dies geschieht im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Bildung und Schule, die ab 15:00 Uhr im Livestream auf www.tag-der-bildung.de übertragen wird.

Über die Befragung

Das Besondere der Online-Befragung zum Thema „Was bewegt Jugendliche in Zeiten von Corona wirklich?“ ist: Sie ist von Jugendlichen für Jugendliche entwickelt und mündete in einer Online-Tagung, auf der die Jugendlichen ihre Forderungen an die Politik formulierten. „Den jungen Menschen auf diese Weise eine Stimme zu geben, ist uns ein wichtiges Anliegen. Denn gerade in diesen Zeiten sollten wir weniger über, sondern mit den Schülerinnen und Schülern sprechen und sie vor allem hören“, betont Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes.

An der Online-Befragung nahmen rund 2.700 junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren von allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen teil. Die nicht repräsentative Befragung fand im Juli, die Tagung mit rund 50 Jugendlichen im November statt.

Weiterführende Infos

Den Livestream zur Podiumsdiskussion, die detaillierten Ergebnisse der Umfrage und alle Forderungen der Jugendlichen sind zu finden unter: www.tag-der-bildung.de

Der Tag der Bildung rückt das Thema Bildung ins öffentliche Bewusstsein, möchte gesellschaftliche Diskussionen anstoßen und anregen und macht damit auf ungelöste Bildungsfragen aufmerksam und ruft dazu auf, gemeinsam gute Ideen und Lösungen zu suchen – in Deutschland und in anderen Ländern. Initiatioren des Tag der Bildung sind: der Stifterverband, die SOS-Kinderdörfer weltweit und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.

Quelle: Stifterverband vom 08.12.2020

Back to Top