Jugendpolitik

Hessen: SCHLAU-Projekte sollen jungen Menschen helfen, ihren Weg zu finden

Mit 47.980 Euro unterstützt das Land Hessen im laufenden Jahr die SCHLAU-Projekte – ehrenamtliche Antidiskriminierungsprojekte, die an Schulen und Bildungsinstitutionen zu geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen arbeiten.

10.04.2017

 Jo Dreiseitel, Staatssekretär und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung, überreichte am 6. April entsprechende Förderbescheide an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Antidiskriminierungsprojekten.

Teil des Hessischen Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt

Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt"Die Landesregierung hat mit der Förderung der SCHLAU-Projekte ein richtungsweisendes Signal für mehr Offenheit, Respekt und für die Anerkennung der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten gesetzt. Den vielen jungen Menschen, die sich in ganz Hessen als SCHLAU-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit hohem persönlichem Engagement für den Abbau von Vorbehalten einsetzen, gilt heute mein besonderer Dank. Sie setzen sich für Ziele ein, die auch den Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt prägen: Die freie Entfaltung der Persönlichkeit und ein offenes und diskriminierungsfreies Leben", betont Jo Dreiseitel.

Vorurteilen und Missverständnissen entgegenwirken

Die SchLAU-Projekte sollen jungen Menschen helfen, ihren Weg zu finden. Durch die kontinuierliche Arbeit in der Schule, mit den Lehrkräften, Fachkräften und den Schüler_innen sowie mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit wirken die SchLAU-Projekte Vorurteilen und Missverständnissen entgegen.

Die qualifizierten Teamerinnen und Teamer von SchLAU stellen sich in autobiografischen Gesprächen zur Verfügung, berichten aus ihren eigenen Lebenswelten und beantworten Fragen. Es soll eine Gesprächsatmosphäre entstehen, in der aufgeklärt wird. Die persönlichen Zugänge der Teamerinnen und Teamer sollen junge Menschen ermutigen, zu ihrer eigenen sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität zu stehen – egal ob hetero, homo, bi; männlich, weiblich, inter oder trans*.

Dreiseitel: "In diesen niedrigschwelligen Workshops wird Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit gegeben, mit jungen lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, intergeschlechtlichen und queeren Menschen ins Gespräch zu kommen, zu verstehen und Vorurteile zu überprüfen."

Die Bundeszentrale für politische Bildung geht davon aus, dass etwa fünf bis zehn Prozent aller Menschen lesbisch, schwul, bi, trans*, inter* oder queer sind. Das sind statistisch gesehen ein bis zwei Jugendliche in jeder Schulklasse. "Gerade für diese Schülerinnen und Schüler ist es wichtig zu wissen, dass sich Schule und Jugendarbeit aktiv gegen Vorurteile, Diskriminierung und Mobbing einsetzt", erklärt der Staatssekretär und erinnert daran, dass auch deren Eltern ein Anrecht darauf hätten, dass ihre Kinder in einem förderlichen Umfeld beschult werden.

Hintergrundinformationen

SCHLAU Hessen ist ein Netzwerk von fünf ehrenamtlichen Antidiskriminierungsprojekten, die an hessischen Schulen und Bildungsinstitutionen zu geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen arbeiten. In Workshops mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprechen junge Teamerinnen und Teamer autobiografisch über ihr Coming-Out, persönliche Diskriminierungserfahrungen sowie eigene Lebenswirklichkeiten. Teilnehmenden wird die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen und über Vorurteile, Unwissenheiten und Vorbehalte zu reden. Begriffe und Konzepte werden einführend mittels pädagogischer Methoden geklärt.

Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt: In diesem Jahr stehen 500.000 Euro aus Landesmitteln für Projekte zur Stärkung von Akzeptanz und Vielfalt in Hessen im Rahmen des Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt zur Verfügung. Ziel ist es, Vorhaben zu fördern, die für die Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten werben, die freie Entfaltung der Persönlichkeit fördern und sich für ein offenes und diskriminierungsfreies Leben aller Menschen in Hessen einsetzen. Der Aktionsplan wird gemeinsam mit den Selbstvertretungsorganisationen der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen erarbeitet.

Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 06.04.2017

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