Jugendpolitik

Generation Zukunft – Größte Jugendgeneration braucht Bildung, Ausbildung und Jobs

Jugendliche bei einer Versammlung in Indien

In Schloss Bellevue diskutierten internationale Experten mit UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender darüber, wie Jugendliche und junge Erwachsene für die Zukunft gestärkt werden können. Jeder vierte Mensch auf der Erde – 24 Prozent der Weltbevölkerung – ist heute zwischen zehn und 24 Jahren alt. Während viele Industrieländer wie Deutschland eine stark alternde Bevölkerung haben, wächst in Afrika und Teilen Asiens eine große Jugendgeneration heran. Schon heute sind fast die Hälfte der Bewohner Afrikas Kinder und Jugendliche.

01.02.2019

Die Gesellschaften haben durch den jungen Bevölkerungsdurchschnitt die Chance, sich vor allem wirtschaftlich rasant zu entwickeln. Die junge Generation kann aber nur dann zu einer vielversprechenden „Generation Zukunft“ werden, wenn Regierungen, Wirtschaft und internationale Entwicklungszusammenarbeit mehr in Bildung, Ausbildung und Jobs für junge Menschen investieren.

„Ich bin immer wieder begeistert von der besonderen Energie und den oft phantastischen Ideen der Jugendlichen, die ich bei meinen Terminen und Gesprächen treffe“, sagte UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, dass wir sie bestmöglich unterstützen und ihnen Wege und Brücken für eine erfolgreiche Zukunft bauen – das sind wir den jungen Menschen schuldig.“

Wege und Brücken für eine erfolgreiche Zukunft bauen

„In einem gemeinsamen Schulterschluss rufen wir dazu auf, gerade auch die zweite Dekade im Leben von Mädchen und Jungen in den Blick zu nehmen. Dort entscheidet sich, ob sie einen guten Start ins Erwachsenenleben schaffen. Junge Menschen, die sich als Teil einer verlorenen Generation empfinden, erleben eine persönliche Tragödie. Wenn wir nicht aufpassen, verlieren sie das Vertrauen, dass sie die Zukunft ihrer Gesellschaft mitgestalten können“, erklärte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland.

30 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention haben sich die Überlebens- und Entwicklungschancen für Kinder weltweit verbessert. Aber gerade im Jugend- und jungen Erwachsenenalter werden diese Fortschritte vielfach verspielt. Viele Mädchen und Jungen besitzen nicht einmal Grundkenntnisse wie Lesen und Schreiben – geschweige denn die nötigen Fähigkeiten, um für die Jobs in Zeiten der Digitalisierung gerüstet zu sein.

Fortschritte nicht im Jugendalter verspielen

Aktuell gehen weltweit rund 200 Millionen Mädchen und Jungen zwischen zwölf und 17 Jahren nicht zur Schule. Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Durch fehlende Perspektiven der jungen Menschen können auch große Risiken für die Stabilität und Entwicklung der Länder entstehen, die von dem dramatischen demografischen Wandel betroffen sind.

Auf Einladung von UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender diskutierten am 29.01.2019 beim traditionellen UNICEF-Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue internationale Experten der humanitären Hilfe darüber, wie Jugendliche und junge Erwachsene für die Zukunft gestärkt werden und wie erfolgreiche Ansätze mehr in die Breite getragen werden können. Die Veranstaltung ist Auftakt zum Kinderrechtsjahr 2019, in dem die UN-Kinderrechtskonvention 30 Jahre alt wird.

Globale Initiative „Generation Unlimited“

Es gibt weltweit zahlreiche Ansätze, um Jugendliche und junge Menschen zu unterstützen und ihnen  bessere Startmöglichkeiten  für ihr späteres Berufsleben  zu  geben. Doch um angesichts des demografischen Wandels möglichst alle  Jugendlichen und jungen Menschen in Bildung, Ausbildung oder Berufstätigkeit zu bekommen, müssen neue Ideen entwickelt und erfolgreiche Programme so ausgebaut werden, dass sie eine deutlich größere Breitenwirkung  haben.

Gemeinsam mit vielen Partnern aus Politik und Privatwirtschaft und unter Beteiligung junger Menschen selbst hat UNICEF deshalb 2018 die neue Initiative „Generation Unlimited“ gestartet. Sie hat drei Schwerpunkte: Verbesserter Zugang und bessere Qualität von weiterführenden Schulen, Befähigung zu Ausbildung und Berufstätigkeit zum Beispiel durch Praktika und Mentorenprogramme sowie die Stärkung von Mädchen.

Die Initiative versteht sich als Plattform für Regierungen, Wirtschaftsunternehmen sowie UN- und Nichtregierungsorganisationen. Erfolgreiche Programme und erfolgversprechende neue Lösungsideen sollen in einem innovativen, kollaborativen Prozess getestet und breit ausgerollt beziehungsweise angepasst werden.

Weiterführende Informationen zur Neuen Globalen Initiative „Generation Unlimited“ (PDF, 329 KB) stehen bei UNICEF zur Verfügung. 

Quelle: Deutsches Komitee für UNICEF e.V. vom 29.01.2019

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