Jugendpolitik

Generation Praktikum: DGB fordert Regierung auf, dem "Missstand" einen Riegel vorzuschieben

„Die Bundesregierung muss sich dem Missstand von Praktikantinnen und Praktikanten endlich entgegenstellen“, forderte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Mittwoch in Berlin anlässlich einer Anhörung im Bildungsausschuss des Bundestages zur Situation von Praktikanten mit Hochschulabschluss.

29.06.2011

„Alle Welt redet vom Fachkräftemangel, aber die naheliegendsten Maßnahmen ihm entgegenzuwirken, werden nicht ergriffen. Immer noch glauben viele Unternehmen, sie könnten es sich erlauben, Hochschulabsolventen als Praktikanten zu beschäftigen, oft sogar ohne Bezahlung. Statt den Fachkräften von morgen attraktive Angebote zu machen, werden sie erst einmal als billige Arbeitskräfte ausgebeutet", sagte Sehrbrock.
 
Eine aktuelle Studie der DGB-Jugend hab ergeben, dass die Unternehmen mit Praktikantinnen und Praktikanten zunehmend reguläre Arbeitskräfte ersetzten. Bezahlt würden sie selten, Praktika direkt nach dem Studienabschluss kämen sehr häufig vor. Dabei leisteten vier von fünf Praktikanten vollwertige Arbeit in den Betrieben und drei von vier gäben an, dass sie fest in die Arbeitsabläufe eingeplant seien, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende.
 
"Weil die Unternehmen nicht umdenken, muss die Politik handeln. Denn es gibt kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Praktika sollen ein Ausbildungsverhältnis sein. Deshalb brauchen wir gesetzliche Regelungen, in denen das Praktikum eindeutig als Lernverhältnis definiert wird. Inhalt, Dauer und Vergütung müssen geregelt und reguläre Stellen dürfen nicht durch Praktika ersetzt werden. Die Praktikumsdauer muss auf drei Monate begrenzt und mit mindestens 300 Euro pro Monat vergütet werden“, so Sehrbrock

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund

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Praktikum Lohn
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