#ZeitfürMehr!

Fünf konkrete Forderungen zur Bundestagswahl 2021

Junge Menschen werden in Deutschland immer noch zu wenig gehört, wenn es um ihre Belange geht – das hat die Corona-Pandemie erst in aller Deutlichkeit aufgezeigt. Zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August 2021 stellte SOS-Kinderdorf mit seiner Kampagne #ZeitfürMehr fünf konkrete Forderungen an die Politik, um echte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen endlich Realität werden zu lassen.

17.08.2021

Die Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., Prof. Sabina Schutter, erklärt:

„Kinder und Jugendliche haben bei der Bundestagswahl keine Stimme. Sie sollten aber eine zentrale Rolle spielen, wenn es um politische Entscheidungen geht. SOS-Kinderdorf setzt sich deshalb dafür ein, dass die Stimme junger Menschen gehört wird. Die Lebenswelten junger Menschen unterscheiden sich von denen der Erwachsenen. Im Zentrum unserer Forderungen steht deshalb der Anspruch auf ein gerechtes Aufwachsen. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche ihre Gegenwart gestalten können, denn ihr Leben findet jetzt statt. Es bedeutet aber auch, dass sie ihre Zukunft gestalten und Mitsprache erhalten, wenn es beispielsweise um die Zukunft unserer Lebensräume geht.“

Die fünf Forderungen von SOS-Kinderdorf

1. Es ist Zeit für mehr Freiräume!

Junge Menschen sind nicht nur Schülerinnen und Schüler. Aufwachsen und Entwicklung dürfen nicht allein als Qualifizierungsprozess gedacht und zweckgerichtet an Leistung, Schule und Ausbildung orientiert sein. Wir fordern, dass Kinder und Jugendliche mehr selbstbestimmte Zeit haben, ihr eigenes Leben wieder stärker mitgestalten können und mehr Freiräume für ihre ganzheitliche Entwicklung bekommen.

2. Es ist Zeit für mehr Gehör!

Junge Menschen müssen bei allen wichtigen Entscheidungen, die sie betreffen, gehört werden. Ihre Beteiligung in institutionellen Kontexten, nicht zuletzt in der Schule, ist essenziell für die Wahrnehmung und Beachtung ihrer Interessen. Wir fordern, dass Kinder und Jugendliche ernst genommen und einbezogen werden und dass sie ihre Belange selbst vertreten können.

3. Es ist Zeit für mehr Bildungsgerechtigkeit!

Bildung ist der zentrale Weg zu mehr Chancengerechtigkeit und sozialer Teilhabe. Sie darf nicht länger von der sozialen Herkunft abhängen. Wir fordern, dass junge Menschen in ihren Bildungsprozessen so individuell wie möglich unterstützt werden und eine zweite oder dritte Chance bekommen, wenn sie diese brauchen.

4. Es ist Zeit für mehr Rechte!

Die Rechte aller Kinder und Jugendlichen müssen deutlich gestärkt und verlässlich umgesetzt werden. Wir fordern die Integration von Kinderrechten ins Grundgesetz, die Berücksichtigung ökologischer Kinderrechte in der Politik, und mehr Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bildungsinstitutionen. Zudem müssen junge Menschen in allen Lebensbereichen besser vor Gewalt geschützt und in ihrer Entwicklung ganzheitlich gefördert werden. Die UN-Kinderrechtskonvention muss in Deutschland endlich mit mehr Leben gefüllt werden.

5. Es ist Zeit für mehr Zukunftschancen!

Große Zukunftsthemen werden häufig ohne die bewegt, die die Zukunft gestalten – Kinder und Jugendliche. Die „junge Generation“ muss bei großen Entscheidungen systematisch mitgedacht werden, denn sie hat deren Folgen zu tragen. Die politische Beteiligung von jungen Menschen muss strukturell auf Kommunal-, Länder- und Bundesebene verankert werden. Wir fordern, dass mehr Verantwortung für die Zukunftschancen junger Menschen übernommen und für mehr Verteilungsgerechtigkeit unter den Generationen – auch mit Blick auf bestehende soziale Ungleichheiten – gesorgt wird.

#ZeitFürMehr

Mehr Informationen zur Kampagne #ZeitfürMehr finden sich auf der Website von SOS-Kinderdorf.

Quelle: SOS-Kinderdorf e.V. vom 11.08.2021

Redaktion: Silja Indolfo

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