Jugendpolitik

FORUM Jugendhilfe setzt Fokus auf Jugendpolitik/Jugendstrategie

Welche Jugendpolitik braucht eine jugendgerechte Gesellschaft? Die neue Ausgabe der Fachzeitschrift FORUM Jugendhilfe, die von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ herausgegeben wird, widmet sich dem Themenschwerpunkt Jugendpolitik/Jugendstrategie. Die 12 Beiträge geben einen Einblick in die Prozesse und Einzelvorhaben im Rahmen der Jugendstrategie 2015–2018 und zeigen die aktuellen jugendpolitischen Perspektiven auf.

21.01.2019

Das FORUM Jugendhilfe erscheint viermal jährlich und bietet Beiträge zu aktuellen Themen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Kinder- und Jugend(hilfe)politik. Mit Interviews, Fachbeiträgen und Kommentaren fördert FORUM Jugendhilfe den kritischen Diskurs und leistet einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe. Zielgruppen sind die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe sowie angrenzender Bereiche, ehrenamtlich Tätige; Studierende und Lehrende an Hochschulen, Universitäten und Fachschulen sowie Bildungs- und Sozial- und Jugendpolitikerinnen und -politiker.

Die aktuelle Ausgabe des FORUM Jugendhilfe 04/2018 beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Jugendpolitik/Jugendstrategie.

Die Beiträge im Überblick

  • In dem Leitartikel „Jugendgerechtes Handeln als gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ geht Prof. Dr. Karin Böllert der Frage nach, was jugendgerecht heißt und welchen Beitrag Jugendpolitik zu (mehr) Jugendgerechtigkeit leisten kann. Darüber hinaus geht die Autorin auf jugendgerechtes Handeln als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ein und nimmt die verschiedenen Akteursperspektiven in den Blick, die zusammen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabenübernahme ausmachen können.
  • Dr. Christian Lüders vom DJI beschäftigt sich in seinem Beitrag mit einer Politik für die Lebenslage Jugend. Der Artikel ist die gekürzte Fassung eines Vortrags, den der Autor im September 2018 auf der Konferenz zur bundespolitischen Jugendstrategie „Politik für, mit und von Jugend“ gehalten hat. Lüders geht in seinem Beitrag auf den Gehalt dieses Politikfeldes ein und beschreibt es anhand der Begriffe Polity (Strukturen und Akteure), Policy (Inhalte) und Politics (Prozessseite). Zum Schluss gibt er einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
  • Zum Ende des Jahres 2017 haben nach einer Bestandsaufnahme des AGJ-Projekts Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ alle Bundesländer Initiativen ergriffen, die sie selbst dem Themenkomplex „Eigenständige Jugendpolitik“ zuordnen oder die sich diesem zuordnen lassen. Auch in Nordrhein-Westfalen wurden hierzu politische Beschlüsse gefasst und Initiativen gestartet. Sarah van Dawen-Agreiter (Landesjugendring NRW) und Jürgen Schattmann (Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration) skizzieren in ihrem Beitrag wesentliche Positionen und Entwicklungen der Einmischenden Jugendpolitik in NRW.
  • Björn Bertram (Landesjugendring Niedersachen), Yvonne Everhartz (BDKJ) und Dr. Gabriele Weitzmann (Bayerischer Jugendring) beschäftigen sich in ihrem Beitrag mit den Anforderungen an eine Jugendbeteiligung auf Bundesebene und reflektieren diese kritisch. Ausgehend von der Unverzichtbarkeit einer Beteiligung junger Menschen zeigen die Autorinnen und der Autor die Gelingensfaktoren für Jugendbeteiligung auf und beleuchten im Anschluss daran die Rahmenbedingungen die (Bundes-)politik schaffen muss, damit wirkliche Beteiligung möglich ist.
  • Die kommunale Ebene ist für die Umsetzung einer Eigenständigen Jugendpolitik eine der wichtigsten Wirkungsräume. Von 2015 bis 2018 haben sich in Begleitung der Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ 16 Kommunen auf den Weg zu mehr Jugendgerechtigkeit gemacht. Dr. Anna Grebe und Nils Rusche (Mitarbeitende des AGJ-Projekts) führen in ihrem Beitrag „Referenzen statt Leuchttürme: 16 Kommunen auf dem Weg zu mehr Jugendgerechtigkeit“ aus, dass es nicht das eine richtige Modell gibt, sondern viele verschiedene Faktoren dazu beitragen, dass eine Kommune jugendgerechter wird. Beschrieben werden des weiteren Gelingsbedingungen für eine jugendgerechte Kommune.
  • Jugendgerechtigkeit fordert heraus: Politik, Verwaltung, Jugendliche und ganz besonders Fachkräfte. Sie unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, sich selbstbestimmt für ihre Bedürfnisse einzusetzen und Gesellschaft mitzugestalten. Wesentlich ist ihre Rolle bei der Schaffung von Grundlagen und Rahmenbedingungen für eine jugendgerechte Politik auf kommunaler, aber auch auf Landes- und nationaler Ebene. Dabei bewegen sie sich in zahlreichen Spannungsfeldern und sind Adressatinnen und Adressaten sehr unterschiedlicher Erwartungen und Ansprüche. Clara Leiva Burger (Werkstatt MitWirkung) führt in ihrem Beitrag „Jugendgerechtigkeit als Herausforderung und Chance für Fachkräfte der Jugendarbeit“ die Ausgestaltungsmerkmale einer Jugendarbeit im Sinne der Jugendgerechtigkeit aus.

Einzelvorhaben

  • „Digital wird’s besser – mit digitalen Werkezeugen mehr Jugendbeteiligung ermöglichen“: Jürgen Ertelt nimmt in dem Beitrag von jugend.beteiligen.jetzt eine Standortbestimmung der digitalen Jugendbeteiligung vor. Darüber hinaus zeigt er Wege auf, wie digitale Jugendbeteiligung jungen Menschen zu ihrem Recht auf Mitbestimmung verhilft.
  • „Die Zugangsstudie: Zugänge und Barrieren zum internationalen Jugendaustausch“: Dr. Helle Becker (Transfer für Bildung e.V.) führt in ihrem Artikel die wichtigsten Ergebnisse der Zugangsstudie aus und benennt Zugänge und Barrieren zum Internationalen Jugendaustausch.
  • Die AG „Jugend gestaltet Zukunft“ erarbeitete im Rahmen des Demografiestrategie der Bundesregierung Handlungsempfehlungen für ein gelingendes Aufwachsen in ländlichen Regionen. Neben der fachlichen Expertise der AG-Mitglieder flossen darin insbesondere Ergebnisse von Projekten wie des „Jugend-Demografie-Dialogs“ in den Prozess ein. Die Autorin Claudia Brunsemann, Bernward Benedikt Jansen und Prof. Dr. Waldemar Stange gehen in ihrem Beitrag „Der Jugend-Demografie-Dialog – ein Projekt in vier Modelllandkreisen“ u.a. auf Arbeitsschritte und Ablaufstrukturen des Jugend-Demografie-Dialogs auf der Ebene des Landkreises ein. Darüber hinaus präsentiert das Autorenteam eine Auswahl von Lösungsvorschlägen von Jugendlichen zur Gestaltung des demografischen Wandels im ländlichen Raum.
  • Der Jugend-Check: Seit über einem Jahr gibt es das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC). Seit gut einem halben Jahr werden aktuelle Gesetzesentwürfe der Bundesregierung auf ihre Auswirkungen auf junge Menschen überprüft und die dabei gewonnenen Erkenntnisse durch das KomJC in Form von Jugend-Checks veröffentlicht. Immanuel Benz (BMFSFJ) und Anja Kettgen-Hahn (KomJC) erläutern in ihrem Beitrag das Verfahren eines Jugend-Checks und berichten über erste Erfahrungen mit der Gesetzesfolgenabschätzung für die Jugend und benennen die aktuellen Herausforderungen.

Zum Abschluss des FORUM Jugendhilfe widmen sich JUGEND für Europa der EU-Jugendstrategie 2019–2027 und das BMFSFJ der Jugendstrategie der Bundesregierung:

  • Die gemeinsame Jugendstrategie der Bundesregierung stellt ein ebenso ambitioniertes wie konsequentes jugendpolitisches Vorhaben dar. Das Ziel, das die Bundesministerien ressortübergreifend zusammenarbeiten und sich das gesamte Kabinett zur Verantwortung für die Jugend bekennt, ist ambitioniert. Im Sinne der Entwicklung bzw. Fortsetzung der Eigenständigen Jugendpolitik und der Erkenntnisse des 15. Kinder- und Jugendberichts ist das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag für die 19. Legislaturperiode konsequent. Wie ist ein solches Vorhaben einzuordnen, was ist konkret geplant und wie kann das gelingen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Rainer Wiebusch (BMFSFJ) in seinem Beitrag „Gemeinsame Jugendstrategie der Bundesregierung – ein ambitioniertes und konsequentes Vorhaben der Eigenständigen Jugendpolitik“.
  • Die Eckpfeiler der Neuausrichtung der jugendpolitischen Zusammenarbeit in der EU für die Jahre 2019 bis 2027 stehen. Die Autorin Ulrike Wisser (JUGEND für Europa) nimmt in ihrem Beitrag „Die EU-Jugendstrategie 2019–2027: Eckpunkte und Hinweise für eine Umsetzung“ die laufende EU-Jugendstrategie und ihre Errungenschaften in den Blick, um eine erste fachliche Perspektive für die weitere Umsetzung in Deutschland zu eröffnen.

Bestellmöglichkeit

Das Inhaltverzeichnis zum FORUM Jugendhilfe 4/2018 ist auf den Seiten der AGJ zu finden. Bestellt werden kann das Heft über den E-Shop der AGJ.

Kontakt: Sabine Kummetat, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Redaktion FORUM Jugendhilfe,  sabine.kummetat@agj.de

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

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