Jugendpolitik

Fortführung des Kinder und Jugendaktionsplans Schleswig-Holstein

Sozialministerin Alheit äußerte sich am 16. Dezember anlässlich der stattfindenden Landtagsbefassung mit dem Bericht der Landesregierung zur Umsetzung der Fortführung und Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendaktionsplans (Drs. 18/4721) und Bericht der Landesregierung zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen (Drs. 18/4722) und betont, dass sich Investitionen in Kinder und Jugendliche auszahlen.

19.12.2016

Sozialministerin Kristin Alheit: "Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Es ist unsere Verantwortung, jeder und jedem Einzelnen von ihnen gute Entwicklungsbedingungen zu ermöglichen. Das ist ein politischer Auftrag, den die Landesregierung groß schreibt – die vorliegenden Berichte dokumentieren dies.

Denn es stimmt zwar, was im 14. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung steht: "Noch nie ging es Kindern und Jugendlichen im Schnitt so gut wie heute". Aber was ist mit denen, die in Risikolagen aufwachsen? Sie sind in Gefahr, von Lebenschancen und sozialer Teilhabe abgehängt, dauerhaft benachteiligt zu werden! Das ist eine Ungerechtigkeit, die wir nicht hinnehmen dürfen. Was ist zu tun, um allen gerecht zu werden?

Bildung, Integration und Teilhabe

Für mich ist die Antwort untrennbar mit den Begriffen Bildung, Integration und Teilhabe verknüpft.

Damit, bessere Lebensbedingungen zu gestalten:

  • durch Unterstützung und Entlastung der Eltern,
  • durch eine Politik, die Ausgrenzung bereits im Kindergarten verhindert,
  • durch eine Politik, die Heranwachsende bestmöglich fördert – in allen Lebenszusammenhängen.

Ein wesentliches Element des Kinder- und Jugendaktionsplans (KJAP) ist das Thema Kinder- und Jugendpartizipation, zu dem ihnen ein umfassender Berichts vorliegt. Wir wollen Partizipation als Lebenserfahrung für alle Kinder und Heranwachsenden verwirklichen. Dafür haben wir bundesweit beachtete Beispiele: schon in der Kita, auf Kommunalebene und auch in der Jugendhilfe. Das betrifft im Prinzip alle Entscheidungsprozesse in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bedeutet das Recht, in allen Angelegenheiten, die ihre Interessen berühren

  • mindestens angehört zu werden,
  • bei vielen dieser Angelegenheiten mitbestimmen zu können,
  • und bei manchen selbstbestimmt zu gestalten.

Dafür sprechen viele Gründe. Wer unsere Demokratie sichern will, der muss sie in Köpfen und Herzen von Kindern und Jugendlichen verankern. Alle wissen, was auf dem Spiel steht. Wer will, dass junge Menschen ihre Rechte wahrnehmen und die Rechte anderer achten können – der muss ihnen die Erfahrung ermöglichen im sozialen Geschehen Einfluss zu haben, kein bloßes Objekt zu sein.

Beispiel Jugendhilfe

Lassen Sie mich das verdeutlichen am Beispiel der Jugendhilfe: Dort ist Partizipation ein Schlüssel zu einer gelingenden Präventionskultur und dazu,

  • dass Rechte geachtet und geschützt werden;
  • dass sich Negativentwicklungen nicht verselbstständigen und
  • Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren

in der stationären Erziehungshilfe die Wirksamkeit entfalten, die sie haben müssen.
All das zeichnet der Bericht zu Kinder- und Jugendteilhabe nach, zeigt positive Trends aber auch Herausforderungen und Entwicklungsbedarfe. Sowohl beim Thema Partizipation wie auch in der Kinder- und Jugendpolitik insgesamt legen wir besonderes Augenmerk auf diejenigen, die in schwierigen Lebenslagen aufwachsen! Das ist neben der Stärkung von Jugendpolitik als einem eigenständigen Politikfeld, der zentrale Gedanke bei der Weiterentwicklung des Kinder-und-Jugend-Aktionsplans – der seit 2005 das konzeptionelle "Dach" der fach- und ressortübergreifenden Kooperation in der Kinder- und Jugendpolitik bildet.

  • In den vergangenen zehn Jahren ist es in Schleswig-Holstein gelungen, eine gute Infrastruktur für junge Menschen und ihre Familien zu schaffen.
  • Wir haben investiert in Kindertagesstätten, Familienbildungsstätten, Familienbüros und Jugendfreizeitstätten.
  • Wir haben die Frühen Hilfen auf- und ausgebaut, ein verbindliches Einladungswesen für die Früherkennungsuntersuchungen geschaffen.
  • Wir haben gemeinsam mit dem Bildungsministerium die "Weichen gestellt" für eine chancengerechtere Bildung.

Die Erfahrungen bestätigen, dass der Weg des KJAP richtig ist und fortgesetzt werden muss.

Der Bericht zum KJAP zeigt aber auch die Aufgaben, an denen wir weiter zu arbeiten haben. Etwa die Folgen der demografischen Entwicklung, die Integration von jungen Menschen und ihren Familien mit Zuwanderungsgeschichte oder aber die soziale Spaltung. All dies sind Herausforderungen, auf die sich Kinder- und Jugendpolitik einzustellen hat. Wer die Zukunft gewinnen will, muss bereit sein, neue Wege zu gehen und neue Akzente zu setzen.

Das tun wir: Mit dem KJAP ebenso wie mit den vielfältigen Aktivitäten zur Kinder- und Jugendpartizipation, die die Stimmen von jungen Menschen in allen sie betreffenden Angelegenheiten stärken. Die vorliegenden Berichte zeigen das. Sie sind Dokumentationen einer neuen, moderne und nachhaltigen Kinder- und Jugendpolitik. Und sie zeigen, dass wir den eingeschlagenen Weg weiter gehen."

Weiterführende Links

  • <link https: www.landtag.ltsh.de infothek wahl18 drucks drucksache-18-4721.pdf external-link-new-window zur drucksache>Drucksache 18/4721: Bericht der Landesregierung – Umsetzung der Fortführung und Weiterentwicklung des Kinder-und Jugendaktionsplans (Zwischenbericht)
  • <link https: www.landtag.ltsh.de infothek wahl18 drucks drucksache-18-4722.pdf external-link-new-window zur drucksache>Drucksache 18/4722: Bericht der Landesregierung zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung Schleswig-Holstein vom 16.12.2016

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