Jugendpolitik
Faire Chancen für jedes Kind – AWO fordert Grundsicherung
Armut grenzt aus, Armut tut weh und ist für viel zu viele Kinder und Jugendliche ein lebenslanger Begleiter. Um dies zu ändern brauche es eine sozial gerechte Kindergrundsicherung, die das Existenzminimum für alle Kinder und Jugendlichen sichern kann. Dies fordern die AWO und das ZFF in einem gemeinsamen Statement anlässlich einer Bundestagsdebatte am 24. Oktober 2019.
28.10.2019
Anlässlich der Beratung im Bundestag u.a. zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen „Faire Chancen für jedes Kind – Grundsicherung einführen“ am 24.10.2019 fordern das Zukunftsforum Familie e.V. (ZFF) und der AWO Bundesverband e.V. die Politik dazu auf, endlich zu handeln und die Konzepte, die für eine Reform der Familienförderung vorliegen, auch umzusetzen.
Kindergrundsicherung sozial gerecht ausgestalten
Hierzu erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler: „Armut grenzt aus, Armut tut weh und ist für viel zu viele Kinder und Jugendliche ein lebenslanger Begleiter. Die derzeitige Kinder- und Familienförderung kann diesen Missstand nicht beheben, denn sie ist bürokratisch, intransparent und wirkt nach dem Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben! Es ist daher dringend an der Zeit, die Familienförderung vom Kopf auf die Füße zu stellen. Neben einer guten und armutssensiblen Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur und existenzsichernder Arbeit für die Eltern braucht es auch dringend mehr Geld in den Familien. AWO und ZFF setzten sich daher seit 2009 gemeinsam mit dem Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG für eine neue Leistung in Höhe von 628 Euro ein, die ein Existenzminimum für alle Kinder und Jugendlichen sichert, sozial gerecht ausgestaltet ist und unbürokratisch, einkommensabhängig und direkt ausbezahlt wird. Seit nunmehr 10 Jahren diskutieren wir unser Konzept mit allen demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag.“
Anna Pfeiffer, Vorsitzende des Bundesjugendwerks der AWO hat die kinder- und jugendpolitischen Kernforderung des Wohlfahrtsverbands bereits zur letzten Bundestagswahl in einem Videostatement zusammen gefasst. Diese Beziehen sich insbesondere auf eine Beseitigung der Kinderarmut, die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz sowie die Einführung eines Jugend-Checks.
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Existenzminimum für alle Kinder und Jugendlichen sichern
Birgit Merkel, stellvertretende Vorsitzende des ZFF fährt fort: „Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen macht mit ihrem Vorschlag einen großen Schritt in die richtige Richtung. Besonders hervorzuheben ist, dass dieser Vorschlag unsere langjährige Forderung nach einer Neuberechnung des Existenzminimums endlich aufgreift, eine automatische Auszahlung der neuen Leistung fordert und ein eigener Anspruch der Kinder gelten soll. Auch die SPD hat gute Ideen für eine Reform der Familienförderung. Für uns ist und bleibt es aber wichtig, dass jedes Kind unserer Gesellschaft gleich viel wert sein muss. Das bedeutet, dass das Existenzminimum, auf welches jedes Kind und jede*r Jugendliche*r Anspruch hat, gleich hoch sein muss und dies unabhängig vom finanziellen Hintergrund der Eltern. Die heutige Bundestagsdebatte und die vielen Konzepte und Ideen, die derzeit im Umlauf sind, sind wichtig für die weitere Diskussion um eine ausreichende Existenzsicherung für alle Kinder, Jugendlichen und ihre Familien. Denn nur gemeinsam sind wir stark für alle Kinder und Jugendlichen!“
Weitere Informationen zum Thema Kindergrundsicherung finden sich in einem Blogbeitrag der AWO sowie beim Bündnis Kindergrundsicherung unter www.kinderarmut-hat-folgen.de
Quelle: AWO Bundesverband e.V. vom 24.10.2019
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