Jugendpolitik

Deutsches Kinderhilfswerk würdigt Jubiläum der Bewegungsbaustelle

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert Kindertageseinrichtungen und Schulen dazu auf, bei der Spiel- und Bewegungsförderung auch auf alternative Konzepte zu setzen. Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ist dabei die Bewegungsbaustelle ein geeignetes Instrument, um Kindern wieder mehr Bewegungsfreude zu vermitteln. Die Bewegungsbaustelle feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum.

18.03.2013

„Weil der Anteil übergewichtiger Kinder in den vergangenen 25 Jahren um ein Viertel und derer mit krankhaftem Übergewicht sogar um das Doppelte gestiegen ist, brauchen wir dringender denn je innovative Instrumente der Bewegungsförderung“, betont Holger Hofmann, Geschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich des Jubiläums. „Die Bewegungsbaustelle fördert nicht nur die Motorik, sondern ebenso die Kreativität und die geistigen Fähigkeiten der Kinder. Denn, wer rückwärts balancieren kann, kann auch rückwärts rechnen“, so Hofmann weiter.

Warum sollen Kinder ihre Spielplätze nicht selber bauen und im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten kontinuierlich erweitern? Diese Frage nahm der  Braunschweiger Sportpädagoge Klaus Miedzinski vor rund 25 Jahren zum Anlass für das Konzept der Bewegungsbaustelle, um einem sich bereits zu der Zeit abzeichnenden Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Anlässlich des Jubiläums hat das Deutsche Kinderhilfswerk am Wochenende in Berlin die Fachtagung „25 Jahre Bewegungsbaustelle“ mit initiiert. Das Thema Spiel- und Bewegungsförderung stand dabei im Mittelpunkt der Tagung. Hier diskutierten Pädagogen und Wissenschaftler über die besten Praktiken beim Einsatz von Bewegungsbaustellen und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus. Die Fachtagung wurde in Kooperation mit dem Verein berlinbewegt e.V und dem Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin ausgerichtet.

Die Expertinnen und Experten stellten heraus, dass sich die Bewegungsbaustelle in der Zwischenzeit zu einem vielseitigen, didaktischen Instrument entwickelt hat, das von Lehrern, Erziehern und Übungsleitern erfolgreich eingesetzt wird. Es wurde gefordert, dass Kindertageseinrichtungen und Schulen Spiel und Bewegung stärker als bisher in den Kita- und Schulalltag integrieren und Kindern dabei wieder mehr Bewegungsfreude vermitteln. Pädagogen sollten mehr als bisher fortgebildet werden, damit sie gute Spiel- und Bewegungsangebote machen können.

Die Bewegungsbaustelle ist ein von Wissenschaftlern unter pädagogischen, motorischen und gesundheitsfördernden Aspekten entwickeltes, vielseitig einsetzbares und kostengünstiges Instrument, das Kinder zum gemeinsamen, intensiven und bewegten Spielen anregt. Sie ist für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren geeignet und besteht aus einfachen Holzbauteilen, die wie überdimensionale Bauklötze zusammensetzbar sind. Die Kinder entwickeln, konstruieren und erproben damit Spiele und Bewegungslandschaften, die immer wieder neu- und umgebaut werden können. Sie machen Bewegungs- und Körpererfahrungen, setzen sich mit den Materialien, Formen und Situationen auseinander und erleben im Zusammenwirken mit Anderen Erfolge beim Konstruieren und Bauen. Indem sich die Kinder mit dem Baustellenmaterial beschäftigen, erkunden sie es, machen sich vertraut mit dem Gewicht, mit Ecken und Kanten. Zudem bietet die Bewegungsbaustelle in hohem Maße Anreize für Gleichgewichtserfahrungen.

Redaktion: Uwe Kamp

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